z.B.: Gen 18,16-33 oder Ps 84

Das Buch Kohelet

Kapitel 5

1Sei nicht vorschnell mit deinem Mund und lass dein °Herz nicht eilen, ein °Wort vor °Gott herauszubringen. Denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde. Deshalb seien deine Worte wenige. 2Wenn jemand zu sehr beschäftigt ist, verursacht das Träume, und wenn jemand zu viele °Worte macht, hört sich das an wie dummes Geschwätz.
3Wenn du Gott etwas versprichst, säume nicht, es zu erfüllen. Denn die Unverständigen finden kein Gefallen. Was du versprichst, erfülle! 4Es ist gut, wenn du nichts versprichst – besser als wenn du etwas versprichst, aber nicht erfüllst. 5Erlaube es deinem Mund nicht, dass er deinen °Leib schuldig werden lässt. Und sprich nicht vor den °Boten: »Ach, das war nur ein Versehen.« Warum sollte sich Gott über dein Reden erzürnen und das Werk deiner Hände zerstören? 6Wenn sich die Träume und die nichtigen Dinge – die hawalim – mit den Worten vermehren, dann halte dich daran: °Achte °Gott! 7Siehst du aber, dass arme Menschen unterdrückt werden und °Recht und Gerechtigkeit in der Provinz geplündert werden, wundere dich nicht über diese Angelegenheit. Denn über Vorgesetzte wachen Vorgesetzte, und über ihnen wiederum Vorgesetzte. 8Ein Gewinn für das Land ist es in jeder Hinsicht, wenn ein König oder eine Königin für ein °bearbeitetes Feld sorgt. 9Wer Geld liebt, wird nie satt an Geld. Und wer liebt Überfluss ohne Ertrag? Auch das ist häwäl – eine Ironie. 10Wenn sich das Hab und Gut vermehrt, vermehren sich auch diejenigen, die davon essen. Was ist aber der Profit derer, die solche Güter besitzen – außer dass ihre Augen es anschauen? 11Süß ist der Schlaf derer, die °arbeiten müssen, ob sie wenig oder viel zu essen haben. Die Reichen hingegen sind so satt, dass sie nicht ruhig schlafen können. 12Es gibt ein elendes Unglück, das ich unter der Sonne gesehen habe: Ein Vermögen wurde von denen, die es besaßen, für einen Notfall aufbewahrt. 13Aber dieser Reichtum ging bei einem schlechten Geschäft verloren. Und als sie Kinder zeugten, war in ihrer Hand nichts geblieben. 14Wie sie aus dem Bauch ihrer Mutter herausgekommen waren, nämlich nackt, so gingen sie °wieder – wie sie gekommen waren. Nicht das Geringste konnten sie für ihre Mühe aufheben, nichts konnten sie mitnehmen. 15Das ist ein erbärmliches Unglück: Ganz so wie sie gekommen sind, so gehen sie. Welcher Gewinn bleibt denen, die sich für °Wind abmühen, 16wenn sie für den Rest ihres Lebens in Finsternis essen müssen? Ihr Verdruss ist groß. Und ihr Elend. Und ihr Zorn! 17Aber seht nur, was ich Gutes gesehen habe: Es ist schön, wenn sie essen, trinken und das Gute wahrnehmen – bei all der Mühe, die sie sich gemacht haben, an all den gottgegebenen Tagen unter der Sonne. Wahrlich, das ist der Anteil, den sie haben. 18Wenn °Gott den Menschen Reichtum und Vermögen gibt und es ihnen ermöglicht, davon zu essen, ihren jeweiligen Anteil zu trinken und sich bei ihrer Mühe zu freuen, dann ist das ein göttliches Geschenk. 19Dann denken sie nicht viel darüber nach, dass die Tage ihres Lebens gezählt sind – weil Gott ihr °Herz mit Freude beschäftigt.