z.B.: Gen 18,16-33 oder Ps 84

Das Buch Jesaja

Kapitel 1

1Die Vision Jesajas, Sohn des Amoz, die er über Juda und Jerusalem schaute, als Usija, Jotam, Ahas und dann Hiskija Könige von Juda waren.
2Hört, ihr Himmel, und lausche, du Erde, denn Gott hat gesprochen: Kinder habe ich großgezogen und aufwachsen lassen, aber sie sind mir °untreu geworden.
3Ein Rind weiß, wem es gehört, und ein Esel kennt den Futtertrog seiner Herrschaft, aber Israel weiß nicht, mein °Volk hat nicht verstanden.
4Wehe Nation, die sich °verfehlt, Volk, belastet mit °Schuld, den Nachkommen derer, die Übles tun, den Kindern derer, die Verderben anrichten! Sie haben Gott verlassen, sie haben Gott, °heilig in Israel, verschmäht, sie haben sich rückwärts gewandt.
5Worauf wollt ihr noch geschlagen werden, dass ihr mit dem Ungehorsam weitermacht? Der ganze Kopf ist krank und das ganze °Herz schwach.
6Von der Fußsohle bis zum Kopf ist nichts Unversehrtes am Körper, Wunden, Striemen, frische Schläge: Sie sind nicht ausgedrückt und nicht verbunden und nicht mit Öl massiert worden.
7Euer Land – eine Wüste, eure Städte – verbrannt von Feuer, euer Acker – in eurem Beisein verzehren ihn Fremde: eine Wüste wie nach einer Zerstörung durch Fremde.
8Aber die Tochter Zion ist übrig geblieben, wie eine Laube im Weinberg; wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt.
9Wenn nicht Gott der Heere uns einen geringen Rest übrig gelassen hätte; wie Sodom wären wir geworden, Gomorra würden wir gleichen. 10Hört das °Wort Gottes, ihr Obersten von Sodom! Lauscht auf die °Weisung unserer °Gottheit, Volk von Gomorra!
11Was soll ich mit der Menge eurer °Schlachtopfer, sagt Gott. Satt habe ich die °Brandopfer der Widder und das Fett der Mastkälber; und auf das Blut junger Stiere, Lämmer und Böcke habe ich keine Lust!
12Wenn ihr kommt, um mein Gesicht zu sehen: Wer hat von euch gefordert, meine Vorhöfe zu zertrampeln?
13Hört auf, eine Heuchelgabe zu bringen, gräulicher Opferrauch ist sie für mich! An Neumond und Sabbat ruft ihr Zusammenkünfte aus, ich halte Frevel und Festlichkeit nicht aus!
14Eure Neumondfeste und eure Festversammlungen sind °mir verhasst,
sie sind mir zur Last geworden; ich bin's müde, sie zu ertragen.
15Während ihr eure Hände ausbreitet, verberge ich meine Augen vor euch, auch wenn ihr noch so viel betet, ich höre es nicht.
Eure Hände sind voll Blut. 16Wascht euch, reinigt euch!
Schafft eure bösen Taten aus meinen Augen; lasst das Böse!
17Lernt Gutes zu tun! Sucht das °Recht! Kontrolliert die Gewalttäter!
Verhelft dem Waisenkind zum Recht! Prozessiert für die Witwe!
18Kommt und lasst uns miteinander rechten!, spricht Gott.
Wenn eure °Sünden auch wie Karmesin sind, weiß wie Schnee werde ich sie bleichen. Wenn sie auch rot wie Scharlach sind, werden sie wie Wolle sein.
19Wenn ihr willig seid und gehorcht,
werdet ihr das Gute des Landes essen.
20Aber wenn ihr euch weigert und widerspenstig seid,
werdet ihr vom Schwert gefressen, denn der Mund Gottes hat es gesagt.
21Wie ist sie zur Hure geworden, die °treue Stadt!
Sie war erfüllt von °gesprochenem Recht,
Gerechtigkeit nächtigte in ihr, und nun: Mörder!
22Dein Silber ist zu Schlacke geworden, dein Wein gepanscht mit Wasser.
23Deine Oberschicht sind Abtrünnige und Diebesgenossen, alle schätzen Geschenke und sind hinter Bestechungen her.
Dem Waisenkind schaffen sie nicht Recht und der Prozess der Witwe kommt nicht vor sie.
24Darum ergeht der Spruch der Herrschaft, des Gottes der Heere, der Macht für Israel:
Wehe, ich will mich trösten an denen, die mich bedrängen, und ich will mich °rächen an denen, die mir feind sind.
25Ich will meine Hand gegen dich wenden und mit Lauge deine Schlacke läutern und all dein unedles Metall entfernen.