z.B.: Gen 18,16-33 oder Ps 84

Das Buch der Weisheit

Kapitel 1

1Liebt °Gerechtigkeit, ihr, die ihr die Welt regiert! / Macht euch Gedanken über Gott, geleitet von Gutem, / und sucht sie mit ungeteiltem °Herzen! / 2Denn sie lässt sich von denen finden, die nicht mit ihr spielen; / er scheint denen auf, die ihm nicht misstrauen. / 3Krumme Gedanken aber trennen vom °Göttlichen; / wird sie auf die Probe gestellt, so verurteilt die göttliche Macht die Unverständigen. / 4In einen °Charakter, der Böses wirkt, kehrt die Weisheit nicht ein / und lässt sich nicht nieder in einem °Leib, der der °Sünde übereignet ist. / 5Die heilige °Geistkraft der Unterweisung flieht nämlich Falschheit, / hält sich von unverständigen Gedanken fern / und weicht zurück, wenn Unrecht naht.
6Die Weisheit ist eine menschenfreundliche Geistkraft – / sie wird Lästernde nicht straflos lassen, / denn die Gottheit ist Zeugin innerster Empfindungen, / wahre Beobachterin des °Herzens / und Zuhörerin der Zunge. / 7Die Geistkraft Gottes erfüllt die bewohnte Welt, / sie, die alles umfasst, kennt jede Stimme. / 8Deshalb wird nicht verborgen bleiben, wer Unrechtes äußert, / und das richtende Recht wird nicht daran vorbeigehen. / 9Die Hintergedanken von Gottlosen werden geprüft, / Kunde von ihren Worten wird vor Gott kommen, / damit ihre °Gesetzesverstöße verurteilt werden können. / 10Denn das Ohr Gottes, eifernd teilnehmend, achtet auf alles / und kein Murren bleibt verborgen.
11Hütet euch also vor schädlichem Murren(586) / und nehmt eure Zunge vor übler Nachrede in Acht! / Denn selbst ein heimlicher Laut geht nicht ohne Wirkung dahin, / aber ein Mund, der verleumdet, nimmt das °Leben. / 12Seid nicht auf Tod aus in einer Verirrung eures Lebens / und zieht nicht Verderben herbei durch die Werke eurer Hände! / 13Denn die °Gottheit hat den Tod nicht gemacht / und freut sich nicht, wenn lebende Wesen untergehen. / 14Sie hat alles zum Dasein erschaffen, / und °heilbringend ist alles, was im Kosmos hervorgebracht wurde. / Weder ist darin Gift, das Verderben bringen könnte, / noch beherrscht das Totenreich die Welt. / 15Denn °Gerechtigkeit ist unsterblich.
16Die Gottlosen aber rufen den Tod mit Händen und Worten herbei, / sie sehen in ihm einen Freund und schmelzen für ihn dahin. / Sie schließen einen Bund mit ihm, denn sie sind es wert, / ihm zugehörig zu sein.