1Im zweiten Jahr der Regierung des großen Artaxerxes, am ersten Nisan, hatte Mordechai einen Traum. Mordechai war ein Sohn des Jaïrus aus dem Stamm Benjamin, ein Nachfahre von Schimi und Kisch. 2Er war Jude und lebte in der Stadt Susa als angesehener Mann, der am Königshof arbeitete. 3Er stammte aus dem Kreis derer, die der babylonische König Nebukadnezzar zusammen mit Jojachin(577), dem König von Juda, aus Jerusalem verschleppt hatte.
4Dies sah er in seinem Traum: Laute Stimmen, Tumult, Donner, Erdbeben und Schrecken waren auf der Erde. 5Da kamen zwei mächtige Drachen, bereit, sich im Kampf aufeinander zu stürzen; sie brüllten fürchterlich, 6und auf ihr Gebrüll hin rüsteten sich alle °Völker zum Kampf gegen das °Volk, °das zu Gott gehört. 7Es war ein Tag voll von Dunkelheit und Finsternis, Bedrängnis, Not und großem Schrecken auf der Erde. 8Das ganze Volk, das zu Gott gehört, wurde in Angst versetzt. Sie fürchteten sich vor dem, was ihnen drohte, und rechneten fest damit, zu Grunde zu gehen. Da riefen sie zu °Gott. 9Auf ihr Rufen hin war es, wie wenn aus einer kleinen Quelle ein mächtiger Strom mit viel Wasser entsteht. 10Licht und Sonne gingen wieder auf, und die °Unterdrückten wurden aufgerichtet und überwältigten die siegessicheren Feinde. 11Da °erwachte Mordechai von diesem Traum, in dem er eine Ahnung davon bekommen hatte, was Gott zu tun beabsichtigte. Er behielt ihn in Erinnerung und bemühte sich den ganzen Tag lang, alles genau zu verstehen.
12Mordechai ruhte sich einmal im Palasthof aus. In der Nähe befanden sich Gabatha und Tharra, zwei Eunuchen des Königs, die den Palast bewachten. 13Er hörte aber, wie sie sich unterhielten, und versuchte herauszufinden, womit sie sich so sehr beschäftigten. So erfuhr er, dass sie beabsichtigten, König Artaxerxes umzubringen. Er zeigte sie beim König an. 14Der verhörte sie, und als sie gestanden, wurden sie hingerichtet. 15Der König ließ den Vorfall aufschreiben, damit er in Erinnerung bleibe, und auch Mordechai machte sich Aufzeichnungen über die Angelegenheit. 16Der König bestätigte Mordechai in seinem Amt am Hof und belohnte ihn mit Geschenken.
17Es gab aber einen Mann, der vom König °sehr geschätzt wurde, der hieß Haman. Er war der Sohn des Hammedata, ein Bugäer. Er suchte wegen der Sache mit den beiden Eunuchen des Königs nach einer Gelegenheit, Mordechai und seinem Volk Böses zuzufügen.