Hier finden Sie Audio- und Video-Mitschnitte von Sendungen zur Bibel in gerechter Sprache
aus: hr2 Doppel-Kopf
DRS 2 Radio-Sendung Perspektiven vom So., 14.6.2009, 8:30 – 9 Uhr
Die Väter schweigen und sind abwesend. Sie sind schwach und halten sich aus allen Konflikten heraus. Dies ist die ernüchternde Analyse des Theologen Jürgen Ebach über Väter im Ersten Testament.
Jürgen Ebach lehrt an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum und hat die Vaterfiguren im Ersten Testament unter die Lupe genommen. Jürgen Ebach hat aber auch Ermutigendes gefunden.
Im zweiten Teil der Sendung spricht Jürgen Ebach auch über die Bibel in gerechter Sprache.
Redaktion: Kathrin Ueltschi
Zum Anhören oder Herunterladen (11,1 MB)
Dauer: 3:00
Autor: Jan Knierim
Datum: 6.6.2008
Beschreibung: Anlässlich der Buchpräsentation „Feministische Theologie. Initiativen, Kirchen, Universitäten – eine Erfolgsgeschichte“ (herausgegeben von Gisela Matthiae, Renate Jost, Claudia Janssen, Annette Mehlhorn, Antje Röckemann) spricht Jan Knierim mit Claudia Janssen und berichtet in HR-info über die Bedeutung der Feministischen Theologie in der Kirche, sowie über die Bibel in gerechter Sprache.
Interview mit Luise Schottroff
Sendezeit: 21.10.2007 08:35
Autor: Schulz, Otmar
Programm: Deutschlandfunk
Sendung: Kirchensendungen
Länge: 14:26 Minuten
Download: 5 MB
Themenabend Bibel
Gott heißt nicht mehr „Herr“, sondern „die Ewige“, „die Lebendige“ oder einfach „Du“. Vor etwas mehr als einem halben Jahr wurde eine neue Bibelübersetzung vorgestellt, die „weiblicher“ und „jüdischer“ sein soll als die bisherigen Fassungen. Seither wird kontrovers diskutiert: Handelt es sich dabei noch um eine Übersetzung oder schon um eine Neu-Auslegung, womöglich gar eine Fortschreibung der biblischen Texte? Ist das noch die „Heilige Schrift“?
Mit Günter Kaindlstorfer diskutieren:
PD Dr. Claudia Janssen
Koherausgeberin, „Bibel in gerechter Sprache“
Evangelische Theologin, Marburg
Prof. Dr. Ulrich Körtner
Evangelischer Theologe, Wien
Prof. Dr. Wendelin Schmidt-Dengler
Germanist, Wien
Prof. Dr. Martin Stowasser
Katholischer Theologe, Wien
Mag. Christa Schrauf
Pfarrerin, Graz
gesendet am 3.7.07 und wiederholt am 5.7.07 in ORF 2 (ca. 30 Min.)
„Wunder über Wunder“ Vom Pfingstwunder und anderen religiösen Wundern. Klaus Hofmeister im Gespräch mit Claudia Janssen. am 27.5.2007 auf HR 2
Teil I
„Wunder über Wunder“ Vom Pfingstwunder und anderen religiösen Wundern. Klaus Hofmeister im Gespräch mit Claudia Janssen. am 27.5.2007 auf HR 2
Beispiel zum Hereinhören in vorläufige Übersetzungen
Helge Heynold (Hessischer Rundfunk) liest Genesis/1.Mose 1 – 2,7
Beispiel zum Hereinhören in vorläufige Übersetzungen
Helge Heynold (Hessischer Rundfunk) liest Psalm 1.
Kirchenfernsehen 24.11.2006
Im Gespräch über die Bibel in gerechter Sprache
Die Bibel dürfte eines der meist übersetzten Bücher der Erde sein. Es gibt sie von der Mundartbibel bis zur wissenschaftlich kommentierten Übersetzung.
Kaum eine hat in den letzten Jahren für soviel Aufregung gesorgt wie die Bibel in gerechter Sprache.
Claudia Janssen und Katrin Keita, die an dem Projekt beteiligt waren, erklären, warum Bibelübersetzungen so unterschiedlich und schwierig sind – und warum sie sich trotzdem daran gewagt haben!
Das Interview von Julia Born ist veröffenticht auf rpi-virtuell
Themenwochen online lernen
Chrismon 12-2008
Der Philosoph Dieter Thomä und die Theologin Claudia Janssen über neue Rollen für Väter, Mütter – und Geschwister
… Claudia Janssen: Auch die biblischen Texte erzählen von Konflikten. Matthäusevangelium, Kapitel 23, Vers 9: Ihr habt einen Vater im Himmel, nennt niemanden unter euch Vater. Dieser Satz Jesu kritisiert, dass Männer ihr Vatersein mit der Herrschaft über Frauen und Kinder verbinden. Dass Frauen heute in Unis, Parlamenten und Pfarrämtern vertreten sind, ist nicht selbstverständlich, sondern Ergebnis eines jahrhundertelangen Kampfes von Frauen, die sagten: Wir wollen unsere Rolle verändern, und wir ermöglichen damit auch gutwilligen Männern, neue Rollen in gleichberechtigter Geschwisterlichkeit zu leben…
Theo.Logik Bayern 2 am 25.08.2008 zum Thema „Paulus“
Beiträge u.a. zu: Die New Perspective „entlutherisiert“/ Paulus: Neueste Erkenntnisse der Paulusforschung / Paulus und die Frauen: Interview mit Claudia Janssen, Neutestamentlerin und Referentin im Frauenstudien- und -bildungszentrum in der EKD (FSBZ)
Gab es denn Pharisäerinnen? Interview mit Kirchenrätin Katja Albrecht, Gleichstellungsbeauftragte der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) über Anliegen und Stolpersteine der Bibel in gerechter Sprache (Seite 5):
„Für mich heißt evangelisch zu sein, auch eine gewisse Freiheit zu haben. Die große Vielfalt ist doch das Schöne! Und es ist an der Zeit, dass sich Predigerinnen und Prediger wieder mehr dem Bibelstudium widmen. Dazu dient unter anderem diese neue Übersetzung.“
Mit der «Bibel in gerechter Sprache» wurde die Vielfalt deutscher Übersetzungen der Heiligen Schrift
um eine herausfordernde Variante vergrössert. Wie keine andere Übersetzung regt diese Bibel dazu
an, ins Gespräch zu kommen und wie Philippus zu fragen: «Verstehst du auch, was du liest?»
Interview mit PD Dr. Luzia Sutter Rehmann (Übersetzerin)
Seit kurzem ist bereits die dritte Auflage in den Buchhandlungen. Die revolutionäre „Bibel in gerechter Sprache“ findet großen Anklang bei den Leserinnen und Lesern und stößt gleichzeitig auf Kritik in der Fachwelt. Die neuen Texte wollen vor allem die vielen Frauen in den Schriften der Bibel sichtbar machen, die bisher unbenannt geblieben sind: Jüngerinnen und Prophetinnen, Pharisäerinnen und Apostelinnen. Maria Häusl ist Professorin für Biblische Theologie an der Universität Dresden und hat als Übersetzerin an der neuen Bibel mitgearbeitet. Die Salzburger Nachrichten sprachen mit der Wissenschafterin darüber, wie diese Texte die Position der Frauen in den christlichen Kirchen stärken könnten.
Kirchenleitung sucht Rat im Bibelstreit
Interview mit Dr. Horst Gorski Die Kirchenleitung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche hatte den Theologischen Beirat um eine Stellungnahme zur Auseinandersetzung um die ›Bibel in gerechter Sprache‹ gebeten. Der Vorsitzende des Beirats Propst Dr. Horst Gorski erläutert in einem Interview seine Haltung.
Interview mit Bischöfin Dr. Margot Käßmann in: Das Parlament, Nr. 7/2007 mit dem Titel
Gott als Freundin und Mutter
Margot Käßmann
Unterordnung ist nicht das Hauptthema der Bibel, sagt die evangelische Landesbischöfin aus Hannover
Hinweise auf Internetseiten zur Bibel in gerechter Sprache
, die weniger leicht zu finden sind
Sendung im Deutschlandradio Kultur am 13.2.2011
von A. Hagin und F. Grotjahn
“ …Wie der Rufname „Herr“ an die Stelle von Gottes Eigennamen gekommen ist, das hat historische Gründe. Etwa im fünften Jahrhundert vor Christus entstand unter frommen Juden eine Scheu, den Eigennamen Gottes auszusprechen. Und so entwickelte sich allmählich die Tradition, den Gottesnamen durch das Wort ‚Adonaj‘ zu ersetzen. Adonaj heißt wörtlich ‚meine Herren‘. Doch wird diese Anrede ausschließlich für Gott gebraucht, sodass eine Verwechslung mit anderen Herren ausgeschlossen ist. …“
von Susanne Scholz
in: lectio difficilior 1/2010
Der englischsprachige Artikel beschreibt die in den letzten Jahrzehnten stattfindenden Diskussionen über inklusive Bibelübersetzungen, die im englischsprachigen Raum zuweilen auch als „geschlechterneutrale” Übersetzungen bezeichnet werden. Die Analyse zeigt, dass diesen Debatten hermeneutische und sozial-politische Differenzen zu Grunde liegen. Es treffen dabei wörtlich-linguistische auf sozial-kulturelle Übesetzungsprinzipien, was dazu führt, dass etablierte Machtverhältnisse sowohl in den Bibelwissenschaften als auch in christlichen und jüdischen Institutionen hinterfragt werden. Nur so ist die Heftigkeit und Schärfe der Debatte zu erklären, da einfach mehr auf dem Spiel steht als nur der Text an sich. Der Artikel untersucht die Kontroversen in drei Schritten. Zunächst weist eine zusammenfassende Darstellung der neueren wissenschaftlichen Entwicklungen in den Übersetzungswissenschaften darauf hin, dass sie die wörtlich-linguistischen Übersetzungsstrategien weit hinter sich gelassen haben. Dann beschreibt der Artikel mit einem Fokus auf dem englisch- und deutschsprachigen Raum die verschiedenen inklusiven Bibelübersetzungen. Schließlich illustriert der Artikel die Kontroverse am Beispiel von Hosea 11,9c.
Die ›Bibel in gerechter Sprache‹ im Evangelischen Religionsunterricht der Sekundarstufe II
von Alexander Dölecke
Bibelübersetzung als religionspädagogische und bibeldidaktische Frage stellt ein seit längerem vernachlässigtes Thema dar. Es konnte nun mit Oberstufenkursen ein Unterrichtsprojekt durchgeführt werden, bei dem u.a. zu klären stand, in welcher Weise das Anliegen von Übersetzungsgerechtigkeit für Schülerinnen und Schüler heute bedeutsam erscheint. Dabei wurden sowohl Ansatz und Kritik der BigS exemplarisch an der ‚Weihnachtsgeschichte‘ (Lk 2,1-21) erarbeitet als auch die Frage nach der Relevanz von gerechter Sprache für die Rede von Gott und Mensch diskutiert.
Für die Arbeit mit der BigS im Religionsunterricht lassen sich aus dem Projekt Leitlinien formulieren, die in dem genannten Beitrag religionspädagogisch ausgeschärft werden.
Das Grundanliegen, einen Entwurf einer mehrdimensional gerechten Bibelübersetzung zur Diskussion vorzulegen, hat die BigS jedenfalls m.E. überzeugend eingelöst. Auch wenn eine Übersetzung grundsätzlich ‚nicht mehr genau dieselbe Kraft‘ haben kann, liegt hier bei aller angebrachten und richtigen Kritik an Einzelentscheidungen eine anspruchsvolle, anregende und auf allen Ebenen interessante Wiedergabe des biblischen Originals vor, die zudem religionspädagogisch und fachdidaktisch anschlussfähig ist. …
stark gekürzt auch in: Loccumer Pelikan. Religionspädagogisches Magazin für Schule und Gemeinde 2/2010, 90.
Auslegung im Kontext des Judentums
von Klaus Wengst
Nach den Evangelien hat Jesus die Tora weder abgeschafft noch überboten. Er hat sie ausgelegt. Um das zu zeigen, beschränke ich mich im Wesentlichen auf einen Ausschnitt aus dem Matthäusevangelium, der in der christlichen Auslegungsgeschichte immer wieder für das Gegenteil benutzt und dementsprechend auch unter die Überschrift „Antithesen“ gestellt wurde: Mt 5,21-48. Doch bietet Jesus hier keine „Antithesen zum Gesetz“, sondern Auslegungen der Tora. Dass die Tora fraglos gilt, bringt der matthäische Jesus in 5,17-20, den ersten drei Versen der leseleitenden Einleitung zum Abschnitt 5,21-48, massiv zum Ausdruck. …
aus: BlickPunkt.e Nr. 3 / Juni 2010
Die Wiederentdeckung der Hebräischen Bibel in der Reformation
von Bertold Klappert
Evangelische Theologie und Kirche sind im hohen Maße durch die Wiederentdeckung der Hebräischen Bibel bestimmt gewesen.
… Trotz dieses gewaltigen Aufbruchs hin zur Hebräischen Bibel hat es die Reformation nicht geschafft, auch den Aufbau der jüdischen Bibel von „Tora, Propheten und Schriften“ zu übernehmen. Das ist zum ersten Mal durch die „Bibel in gerechter Sprache“ (BigS) geschehen, etwa gleichzeitig auch in Holland (De Naardense Bijbel 2006).
Die notwendige Rückkehr zu den reformatorischen Anfängen
Umkehr und Neuanfang, wie sie nach der Shoah (bzw. Auschwitz) langsam eingesetzt haben, müssten zu diesen Anfängen der Reformation zurückkehren. Wer weiß noch, dass entsprechend der synagogalen Tradition in den reformierten Kirchen der Waldenser in Italien und Deutschland (Ostfriesland) statt des Kreuzes über dem Altar die 10 Gebote über dem Tisch des HERRN oder neben der Kanzel hingen? Und zwar mit der vollen bei Luther fehlenden, weil befreiungstheologisch ausgerichteten Exodusformel: „der ich Dich aus Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt habe“? Wer weiß noch, dass Calvin anders als das gesamte Neukirchener Kommentarwerk die Propheten nicht als Überwinder oder Höhepunkt, sondern schlicht als Ausleger der Tora verstanden und noch 1561 eine Synopse zu allen Toraweisungen der 5 Bücher Mose verfasst hat? …
aus: BlickPunkt.e Nr. 3 / Juni 2010
von
Jürgen Ebach
… „Geheiligt werde dein Name“, heißt es im Vaterunser. Kann das verstehen, wer nicht weiß, dass Gott einen Namen hat? In Gebeten, liturgischen Wendungen und Gesten geschieht viel „im Namen Gottes“. Wer nicht weiß, dass Gott einen Namen hat, wird annehmen, was da vollzogen werde, erfolge in Gottes Stellvertretung. Dass es um Gottes Namen geht, bleibt verborgen. Ähnlich ist es, wenn es in liturgischer Sprache heißt: „Unsere Hilfe steht (oder ist) im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Hier wird die Unsichtbarmachung des Gottesnamens ganz deutlich. Denn es handelt sich um ein Zitat aus dem Alten Testament und an der zitierten Stelle (Ps 124,8) steht Gottes Eigenname. Viel geht verloren, wenn unkenntlich wird, dass Gott einen Eigennamen hat und dass dieser Name weder „Gott“ noch „Vater“ lautet. …
aus: BlickPunkt.e Nr. 3 / Juni 2010
Gastvorlesung von Professor Dr. S. Scott Bartchy, Director, Center for the Study of Religion at UCLA, 2009
an der Augustana Theologische Hochschule Neuendettelsau am 9. Juni 2009
… I invite you to think with me about what Paul of Tarsus meant when he urged the Christ-followers in Corinth: … (1 Cor 7:20) The strictly literal translation of these words is: “Each one in the calling in/by/with which he was called, in this (calling) he should remain.” Auf Deutsch: “Jeder in dem Ruf, worin/wobei er gerufen wurde, in diesem (Ruf) soll er bleiben.“ Yet in all German translations known to me, except one, … [der griechische Ausdruck] has been interpreted to mean “Beruf, Stand, Berufung, Platz” or even “Ort” in a recent version. …
The most contextually-sensitive German translation that have found reads: “Alle sollen ihr Leben als von Gott Gerufene führen, da Gott sie gerufen hat. Hat Gott dich als Sklavin oder Sklave gerufen, lass es dich nicht bekümmern. Doch wenn ihr freigelassen werden könnt, macht umso mehr Gebrauch von Gottes Ruf.” This is the translation made by Luise Schottroff in Die Bibel in gerechter Sprache, and I fully agree that she has expressed in German the meaning that Paul intended.
Brennende, begriffsstutzige Herzen
Peter Zürn zum Lesejahr C und dem Lukasevangelium
SKZ 47/2009
„… Die Bibel in gerechter Sprache übersetzt deutlicher: «Oh, ihr seid ja unverständig und schwer von Begriff!» Im Griechischen ist von kardia, dem «Herzen», die Rede. In der Vorstellungswelt der hebräischen Bibel ist das Herz ja das Organ des Denkens und Planens. Dieses Organ versagt völlig. Schiffner spricht von «Begriffsstutzigkeit». Das Problem von Kleopas und X liegt in der Unfähigkeit, das Geschehene von der Schrift her zu deuten und zu verstehen, und genau das passiert dann: Der Fremde, der sich den beiden anschliesst, verweist auf die Propheten; er deutet ihnen ihre Erfahrungen im Licht der gesamten Schrift, «beginnend bei Mose und allen prophetischen Schriften». Es geht also nicht um einzelne, aus dem Zusammenhang gelöste Textstellen oder Weissagungen, es geht um eine Hermeneutik der ganzen Schrift. Begriffsstutzigkeit angesichts der Bibel bzw. der Deutung von Erfahrungen im Licht der Bibel ist so gesehen keineswegs nur ein Phänomen unserer Zeit, sondern begleitet das Christentum seit seinen Anfängen. Die arg kritisierten Kleopas und X sind auch in dieser Hinsicht Identifikationsfiguren. Sie laden uns ein, uns gegenüber der Schrift immer als Lernende zu verstehen. Schriftlernende zu sein und Schriftgelehrte zu werden (was kein Nacheinander, sondern ein gleichzeitiges Miteinander meint), ist für Christinnen und Christen eine wesentliche Haltung und Eigenschaft. …“
Luise Schottroff legt 1 Kor 13 aus
Predigttext am 14. Februar 2010
»… Über Liebe im Allgemeinen zu reden, hat wenig Sinn. Das Hohelied der Liebe ist von Paulus nicht als zeitloser Gesang aufgeschrieben worden. Er hat aufgeschrieben, was die Geschwister in den Gemeinden erlebt und gebetet haben. Am Ende eines langen Arbeitstages, dessen Ertrag sie mit brotlosen Straßenkindern teilten, die in der Gemeinde Fuß fassen sollten, haben sie gesungen. Sie haben gewusst, wovon sie sprachen: die Liebe gibt niemals auf (13,8). So haben sie sich Mut gemacht für den nächsten Tag. …«
Junge Kirche Heft 4-2009
Es ist die wohl spektakulärste Neuübersetzung, die die Bibel in den letzten Jahren erlebt hat. Als die von 52 oft feministisch geprägten Theologinnen und Theologen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erarbeitete „Bibel in gerechter Sprache“ 2006 erschien, waren die Tageszeitungen voll von Berichterstattung über diese Bibelausgabe. Denn … eine Bibelausgabe, die offen von „Jüngerinnen und Jüngern“ und „Pharisäerinnen und Pharisäern“ sprach, war bis dahin in Deutschland unbekannt.
„Wir haben bei allen Formen, besonders bei der Verwendung von Pluralformen, geschaut, ob damit auch Frauen gemeint waren“, sagt der langjährige Berliner Alttestamentler Detlef Dieckmann-von Bünau, der für die Übersetzung des Buches Kohelet verantwortlich war. Denn im Hebräischen …
Artikel in: Rheinischer Merkur Nr. 42 vom 15.10.2009
Annäherung aus feministisch-theologischer Sicht
von Cornelia Radeke-Engst
„Glaubt an Gott und glaubt an mich.“ Im Johannesevangelium begegnet uns als Aufforderung, was uns an anderer Stelle als Frage entgegen kommt: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ (Mt 16,15)
Die Antwort geben wir mit dem zweiten Artikel des Glaubensbekenntnisses: „Ich glaube an Jesus Christus“. Eine Antwort, die nur scheinbar eindeutig ist. Die denen, die an Jesus Christus glaubten, immer fragwürdig war und es bis heute ist.
An Jesus Christus glauben, das ist so etwas wie eine Dauer-Baustelle des Glaubens von Christinnen und Christen. Da liegt es nahe, die heute zu verarbeitenden „Bausteine“ etwas näher zu betrachten: aus Sicht von Frauen und mit Fragen und Einsichten, die Feministische Theologie beiträgt.
Artikel in: Arbeitshilfe zum Weitergeben Nr. 4 Oktober 2009 S. 51-57
Die Bibel in gerechter Sprache ist für den Luxemburger Lehrer Guy Weirich so attraktiv, dass er sich darauf freut, Tag für Tag in dieser Übersetzung zu lesen – obwohl er die Einwände gegen diese Übersetzung kennt. Die Motive seiner Begeisterung verrät er uns hier.
Beitrag von Guy Weirich
auf rpi-virtuell
Themenwochen online lernen
Alexander Dölecke über Die Bibel in gerechter Sprache
Zu einer Bibelübersetzung, die in gerechter Sprache die Gemüter erregt.
in: ReLü – Rezensionszeitschrift zur Literaturübersetzung Ausgabe 8 /2009
Prof. Dr. Jürgen Ebach, Mitherausgeber der Bibel in gerechter Sprache
… Zur Losung selbst ist zunächst festzuhalten, dass im Bibeltext die Frage allein lautet ajjäkka »Wo bist du / wo warst du?« und dass die Adressierung dieser Frage nur aus dem ganzen Vers, ja letztlich erst aus dem Erzählzusammenhang in Kap 2 und 3 zu erschließen ist. Und an wen richtet Gott diese Frage? An Adam, an den Menschen, an den männlichen Menschen? im hebräischen Text steht hier ha-adam, d.h. das Nomen adam mit dem Artikel: der adam. Aber wer ist »der adam« an dieser Stelle? Der Mensch? Der Mann? Der Mann namens Adam?…
Jürgen Ebach erläutert Gen 3,9 im Kontext unter besonderer Berücksichtigung der Übersetzung von Frank Crüsemann in der Bibel in gerechter Sprache.
Vortrag während der Präsidialversammlung des DEKT im März 2008
»Zur Freiheit der Verkündigung gehört auch die Freiheit in der Wahl der Bibelübersetzung, die im Gottesdienst eingesetzt wird. Das unterstreicht der Ständige Theologische Ausschuss der Evangelischen Kirche im Rheinland in einem Papier unter der Überschrift ›Anhaltspunkte zur Verwendung von Bibelübersetzungen im Gottesdienst mit besonderem Blick auf die ’Bibel in gerechter Sprache’‹.«
So heißt es auf der Internetseite der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Das genannte Papier des Ständigen Theologischen Ausschusses beschäftigt sich im Detail mit der Rechtssituation in der Evangelischen Kirche im Rheinland und ist im Internet auch im Wortlaut nachzulesen.
Kongress der Auslandspfarrerinnen und – pfarrer der EKD, Berlin
Dr. Marlene Crüsemann, Mitherausgeberin der Bibel in gerechter Sprache
03. Juli 2008
… Das Großartige an unserem Text aus der Mitte des 2 Kor ist diese dichte Konzentration alttestamentlicher Exodustexte, die den Menschen aus der Völkerwelt, also auch uns, geliehen und damit auch ein Stück weit verliehen werden im Sinne eines Mitgehens mit Israel. Sie sind eine Art Adoptionsurkunde: „Ich werde euch annehmen!“ (6,17). So werden wir mitgenommen in die Wüste des ersten Exodus aus Ägypten, wenn es auch für uns in dem hier zitierten Wort aus Lev 26,11+12 heißt, dass Gott mitten unter uns vormals Fremden wohnt und sagt: „Mein Innerstes verabscheut euch nicht. Ich wandle in eurer Mitte, und ich bin Gott-für-euch, und ihr“ – also „auch ihr“! – „seid mein Volk.“ Gleichzeitig spricht damit die Verheißung des neuen Bundes aus Jer 31,33, wo dieselben Worte stehen inmitten der Vision, dass die Weisung Gottes, die Tora zum Leben, als Kraft des Geistes in die Herzen der Menschen geschrieben ist. Und auch der 2. Exodus der Geschichte Israels, heraus aus der Großmacht Babylon, klingt an durch die zitierte Aufforderung aus Jes 52,11 herauszugehen, sich zu trennen. Über diesem Herausgehen steht Gottes Verheißung und schützender Beistand. Die eingespielten Worte des hebräischen Textes aus Ez 20 erweisen sich gerade im erweiterten Kontext für uns Nichtisraelitinnen und –israeliten wie eine Prophetie unseres Platzes in der Welt, der christlichen Ökumene: „Ich hole euch heraus aus den Völkern und sammle euch ein aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid“ (V.34). Und das gilt ausdrücklich allen Menschen in den Gemeinden, Frauen und Männern: mit der Zitierung von 2 Sam 7,14 – „Ich werde für ihn Vater sein, und er für mich Sohn“ – zeigt sich Paulus in 2 Kor 6,18 als ein feministischer Übersetzer, sogar als messianischer feministischer Übersetzer, denn er liest den Text, wie er jetzt gemeint sein soll, dass auch alle Frauen durch die Anrede Gottes gewürdigt werden: aus dem Singular wird ein Plural: „ihr werdet sein“ und aus dem „Sohn“ werden die „Töchter“, es stehen explizit die griechischen Wörter „und Töchter“ (kai thygatéras) da!: „Und ihr werdet meine Töchter und Söhne sein“. Eine neuere Übersetzung (‚Bibel in gerechter Sprache’) weitet lediglich das Vaterbild zum Elternbild und verdeutlicht, dass es sich um ein Bild handelt …
Gott ist nicht brutal so wie ein König, der eine ganze Stadt niederbrennen lässt… Das Verständnis von Gott, das wir an der Person von Jesus Christus bilden, deutet darauf hin, dass die Könige und Herren, von denen Jesus erzählt, oft im Kontrast zur Gnade Gottes handeln. Der Herr, der dem Schalksknecht die Schulden erlässt, weiß sich nicht besser zu helfen, als dass er am Ende den hartherzigen Knecht foltern lässt und alle Schuld auf Heller und Pfennig erstattet haben will. Dieser Herr dokumentiert den Teufelskreis der Welt, das gnadenlose Schuldensystem, autoritäre Machtstrukturen und das Gesetz der Gewalt. Kann Jesus im Traum daran gedacht haben, dass dieser Herr ein Gleichnis für Gott sein könnte? … Wenn Jesus diese Geschichten erzählte, sprach er das soziale Unrecht an, das dem Volk geläufig war.
Und nun vergleicht dies mit dem Himmelreich, lautete die Aufforderung Jesu! Wie viel anders verhält sich Gott! Luise Schottroff sagt: Gleichnisse sind keine Gleichsetzungen. Gleichnisse sind Vergleiche…
Aus: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung, Ausgabe vom 8.6.2008
Marie-Theres Wacker
“Secularization that does not destroy takes place in the mode of translation,” Jürgen Habermas asserted in his often-quoted speech when he received the peace award of the German book traders in October 2001.[1] His statement indicates the frame into which I want to set my presentation of the Bible in inclusive German, Die Bibel in gerechter Sprache (BigS)…
… For Jürgen Habermas a Christian frame to understand the semantic potential of the Bible has broken away. He talks about “translation” in his Frankfurt speech, but he really means the transformation of religious contents into language that secular society can understand. He also explains that the boundaries between secular and religious reasoning are fluid. Both sides have therefore to contribute to negotiating these boundaries, and both sides have to take seriously the other side.[13] The translators and editors of the German inclusive Bible translation responded to this insight and demonstrated in many different ways that biblical content has to be newly articulated within the context of modernity. The new translation provides the opportunity to create conversations with both the secular and the religious proponents in society. The German inclusive translation introduces issues prevalent in modern society, such as the gender and marriage debates, to the churches that lean towards traditional positions and find it easy to exclude new ideas and lifestyles.
Yet the new translation also offers an opportunity to the larger public to participate in conversations that play an important role in the churches. For instance, the debate about the Jewish heritage of Christianity is particularly important in Germany as well as elsewhere. Finally, the inclusive translation helps clarifying religious ideas that a straightforward deconstruction of religious truth might miss because religious truths are already abstract articulations of religious experience lived in concrete historical contexts. The new inclusive German Bible translation should be appreciated as an important contribution to issues central for the future of our society because it gives renewed attention to those religious traditions that are founded on the Bible.
aus: SBL Forum, 1st April 2008, Die Bibel in gerechter Sprache (The Bible in Inclusive Language).
SBL Forum is an online journal of the Society of Biblical Literature. It features essays of general and professional interest to SBL members. Its mission is to provide short, useful articles to inform, educate, and address the professional needs of biblical scholars, as well as those interested in biblical studies.)
Luzia Sutter Rehmann
… German-speaking scholars of biblical studies developed Die Bibel in gerechter Sprache independent of any ecclesiastical requirements or assumptions. They published a Bible translation that followed only linguistic and hermeneutical translation principles guided by recent scholarship in the disciplines of Hebrew Bible and New Testament. It is also the first German-language translation that openly discloses linguistic and hermeneutical assumptions and clearly locates itself in the contemporary theological movements of our time: the liberation theology movement, the feminist movement, and the ecumenical and interreligious movements, especially the Jewish-Christian dialog. The goal of translating the biblical literature into inclusive, or rather “gerechte Sprache” (just language), embraces the following three theological discourses:
1. Sensitivity toward political and social mechanisms that marginalize the “other”;
2. Sensitivity toward gender relations and open acknowledgement of the contributions of women to society and religion;
3. Sensitivity toward the problem of Christian anti-Judaism that has led to distorted depictions of Judaism in Christian Bible translations.
The editors of the new inclusive Bible translation write: “The title of this translation, Bibel in gerechter Sprache, does not claim that this translation is “just” (gerecht) and others are unjust (ungerecht). This translation accepts the challenge to deal with the foundational theme in the Bible, which is justice.”[1] …
1st April 2008, Die Bibel in gerechter Sprache (The Bible in Inclusive Language).
(The SBL Forum is an online journal of the Society of Biblical Literature. It features essays of general and professional interest to SBL members. Its mission is to provide short, useful articles to inform, educate, and address the professional needs of biblical scholars, as well as those interested in biblical studies.)
Irmtraud Fischer
A new German Bible translation has easily made it into the headlines of major German-language newspapers. Who would have guessed that the Bible is still able to create so much excitement! Edited by well-known Protestant German Bible scholars, theBibel in gerechter Sprache has attracted considerable controversy in academia, the church, and even the general public since its publication in October 2006.[1] Bible translations are gigantic projects. That this Bible translation was published in only five years[2] was possible thanks not only to the commitment of the editorial board and the more than fifty mostly young translators, many of them Protestant and some also Catholic, but especially to the many individual donations from many church congregations and church groups…
… The heated response to the Bibel in gerechter Sprache reveals the wide spectrum of German biblical scholarship and its manifold inherent conflicts. It gives evidence of the wide diversity of academic Bible research in the German-speaking context with regard to methodological and hermeneutical premises, different views on the relationship of the Old and New Testament and thus about Judaism, and divergent epistemological positions…
aus: SBL Forum 1st April 2008, Die Bibel in gerechter Sprache (The Bible in Inclusive Language). (The SBL Forum is an online journal of the Society of Biblical Literature. It features essays of general and professional interest to SBL members. Its mission is to provide short, useful articles to inform, educate, and address the professional needs of biblical scholars, as well as those interested in biblical studies.)
Susanne Scholz
A major intellectual upheaval has taken place in Germany. A new inclusive German Bible translation, the Bibel in gerechter Sprache (literally: “Bible in just language”),[1] has created stormy, even shrill reactions in daily, weekly, and other newspapers and magazines, as well as in academic and ecclesiastical journals since 2006. Of course, the inclusive translation has also found many supporters; it is already in its third edition since it was published in October 2006.[2] But in post-Christian Germany, a theological publication—no less a Bible translation—has rarely, if ever, produced such sweeping responses from the media and church. This and the following essays on the new inclusive translation introduce some of the contested issues, describe the nature and goals of the new Bible in German, and discuss several of the hotly debated theological and epistemological issues that the translation has provoked in the general press, the churches, and the universities in German-speaking countries …
aus: SBL Forum 1st April 2008,Die Bibel in gerechter Sprache (The Bible in Inclusive Language).
(The SBL Forum is an online journal of the Society of Biblical Literature. It features essays of general and professional interest to SBL members. Its mission is to provide short, useful articles to inform, educate, and address the professional needs of biblical scholars, as well as those interested in biblical studies.)
Wolfgang Stegemann
During the past year a new Bible translation, the Bibel in gerechter Sprache, has led to enormous disputes in Germany. Published in October 2006, this translation has become a bestseller and is currently in its third edition.[1] Despite the positive response by the larger public, theologians and other experts have been highly critical of this translation. Almost all reviews in scholarly journals, major newspapers, and weekly magazines have been negative and have mostly rejected the translation. Even the charge of heresy has been made, and church hierarchies quickly prohibited the liturgical use of this Bible in the worship setting. It was justified with the general hermeneutical argument that this is not a translation but an interpretation of the Bible.
But really, what is so challenging about the Bibel in gerechter Sprache? The actual intention of this Bible translation is quite traditional. It aims to translate the Hebrew Bible and the Greek New Testament on the basis of contemporary scholarly-exegetical standards. The traditional, text-oriented, and philological translation ideals that value closeness to the original text lie at the center of this translation, and the translators want to do “justice” to this principle. At the same time, the total of fifty-two translators have been guided by three additional criteria that are beyond traditional translation categories. These are: first, a gender-just language; second, a just recognition and consideration of the social context and background of the biblical texts; and third, developing a Bible “that is accountable to the Jewish religion” (K. Wengst) …
aus: SBL Forum 1st April 2008, Die Bibel in gerechter Sprache (The Bible in Inclusive Language).
(The SBL Forum is an online journal of the Society of Biblical Literature. It features essays of general and professional interest to SBL members. Its mission is to provide short, useful articles to inform, educate, and address the professional needs of biblical scholars, as well as those interested in biblical studies.)
Bibel lesen. Private Notizen von Andreas Mertin
Richtig spannend wurde die Bibellektüre erst wieder im vergangenen Jahr, als ich mir die Bibel in gerechter Sprache zulegte, die mich dazu führte, vieles von dem, was ich in der Bibellektüre für selbstverständlich (allzu selbstverständlich) gehalten hatte, neu zu bedenken. Das ist es doch, was wir an der Kunst so schätzen, dass sie uns die Dinge in immer anderen Konstellationen neu sehen lehrt. Nicht das Einverständnis mit dem schon Vertrauten, das unseren Kirchen inzwischen so wichtig geworden ist, dass man sie bald schon als neokonservative Think-Tanks bezeichnen könnte, sondern die Differenz vom Erwarteten, die Auseinandersetzung mit dem Unvertrauten ist es, worauf es (mir) ankommt. Worüber andere sich in der Rezeption der Bibel in gerechter Sprache aufgeregt haben, dass sie nicht statuarisch dem Leser die Leseentscheidung abnimmt, begreife ich als neu zu entdeckenden Reiz der Bibellektüre.
weitere Artikel zur Bibel in gerechter Sprache in dieser Ausgabe: http://www.theomag.de/51/index.htm
Denn sie wissen, was sie tun Der Editwar um die Bibel in gerechter Sprache in der Wikipedia
Von 83.135.217.80: http://www.theomag.de/51/am239.htm
Du bist mein. Beobachtungen zu Jes 43,1 von Andreas Mertin: http://www.theomag.de/51/am235.htm
Gescheiterte Digitalisierung. Eine Kritik der CD-ROM-Ausgabe der Bibel in gerechter Sprache
Andreas Mertin: http://www.theomag.de/51/am238.htm
Denn sie wissen, was sie tun. Der Editwar um die Bibel in gerechter Sprache in der Wikipedia
Der Artikel geht den verschiedenen Versionen des Artikels zur Bibel in grechter Sprache in der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia nach. Hier wird erkennbar von einigen wenigen Terror ausgeübt – mit nur scheinbar wechselnden Kombattanten – aber immer gleichen stumpfen Waffen. Diese Waffen lauten: Denunziation der Intention der Autoren, Inkriminierung der abweichenden Meinung, Überhöhung von scheinbaren Autoritäten. Dass zudem noch mit falschen Informationen und Darstellungen gearbeitet wird, macht das Ganze noch skandalöser. Der Artikel zur Bibel in gerechter Sprache in der Wikipedia war in diesem Jahr Opfer eines vielfachen Hacks. Sie haben einen Editwar geführt für einen orthodoxen und gegen einen alternativen Umgang mit der Bibel, auf die sich Juden und Christen gemeinsam berufen.
weitere Artikel zur Bibel in gerechter Sprache in dieser Ausgabe: http://www.theomag.de/51/index.htm
Bibel lesen. Private Notizen von Andreas Mertin: http://www.theomag.de/51/am240.htm
Du bist mein. Beobachtungen zu Jes 43,1 von Andreas Mertin: http://www.theomag.de/51/am235.htm
Gescheiterte Digitalisierung. Eine Kritik der CD-ROM-Ausgabe der Bibel in gerechter Sprache
Andreas Mertin: http://www.theomag.de/51/am238.htm
Gott weiblich – L’Eternel Féminin. Von der orientalischen Göttin zum Marienbild.
Eine faszinierende Ausstellung im Musée d’Art et d’Histoire in Fribourg/CH Bis 6.4.2008,
Di-So 11h-18h, Do 11h-20h
Ein Bericht von Ina Praetorius vom 8.01.2008
An ihrem bestimmten Ort, zwischen anatolischen Bronzen, sechstausendjährigen syrischen Statuetten und barocken Marienbildern liegt sie, aufgeschlagen, auf einem kleinen Podest: die „Bibel in gerechter Sprache“. Sie sei, so der Kommentar, ein wichtiger Beitrag des zeitgenössischen Protestantismus zum unaufhaltsamen Auszug aus der Jahrhunderte andauernden patriarchalen Vereinnahmung der biblischen Gottheit JHWH.
SAGEN SIE MAL, HIRTIN… INTERVIEWS MIT PERSONEN DER BIBEL
Dass wir Hirtinnen jahrhundertelang schlicht vergessen wurden, gehört zu den Ungerechtigkeiten der Kirchengeschichte. Auf welche Weise haben Sie mich denn entdeckt?
In einer neuen Bibelübersetzung. Die »Bibel in gerechter Sprache« bemüht sich darum, die Frauen des Evangeliums nicht länger zu vergessen. In der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums heißt es dort: »Und es waren Hirten und Hirtinnen auf den Feldern…«
Elisabeth Moltmann-Wendel und Klara Butting diskutieren in der Zeitschrift ›Junge Kirche‹ kontrovers über die ›Bibel in gerechter Sprache‹
Junge Kirche 4/2007
Dieter Bauer: Es kann gar nicht genug Bibelübersetzungen geben, SKZ 38/2007, 648-650
Es kann gar nicht genug Übersetzungen geben. Und natürlich werde ich mich – wie bei anderen Übersetzungen auch – ärgern über manche «Lösungen» – gerade auch, wenn ich mit dem Urtext vertraut bin. Und wer die Ursprachen nicht versteht, kann heutzutage wirklich auf sehr gute «urtextnahe» deutsche Bibelübersetzungen zurückgreifen: die Elberfelder Bibel (Brockhaus), Martin Buber (Deutsche Bibelgesellschaft) für das AT oder Fridolin Stier (Patmos) für das NT. Das verhilft immerhin zu einer gewissen «Mündigkeit» gegenüber stärker interpretierenden Übersetzungen wie der «Bibel in gerechter Sprache», die ihre Stärken sicher weniger in der Treue zum Urtext als in der Aktualisierung für heute hat. Darin aber ist sie meist gut – und in jedem Fall ein wichtiger Gesprächspartner bei der Bibelauslegung oder in der Bibelarbeit.
Dieter Bauer ist Zentralsekretär des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks und Leiter der Bibelpastoralen Arbeitsstelle in Zürich.
Prof. Dr. Dorothea Erbele-Küster
in: Tà katoptrizómena, das Magazin für Kunst, Kultur, Theologie und Ästhetik, Heft 49
Ein Plakat des amerikanischen Fotokünstlers Allen Sekula (1951), das während der Documenta XII in Kassel zu sehen war, wird im Zusammenhang gebracht mit der Formulierung „alles Männliche unter den Söhnen Aarons“ aus Leviticus 6,11.
i k v u – p r e s s e m i t t e i l u n g 7 / 2007
Die „Bibel in gerechter Sprache“ hat den Praxistest bestanden. Ein Jahr gelungene Inkulturation alter Texte in unsere Zeit auf hohem Niveau.
Seit ihrer Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse 2006 löst die „Bibel in gerechter Sprache“ (BigS) kontroverse Reaktionen aus – das ambitionierte Projekt stellt die vertrauten Texte in Frage und ist damit anders als die
gewohnten Übersetzungen. Der zum Teil hahnebüchenen Kritik zum Trotz ist die BigS jedoch in der Praxis angenommen. Das Verdikt, die BigS sei „zum liturgischen Gebrauch wie zur privaten Lektüre ungeeignet“ ist durch die Wirklichkeit längst widerlegt…
Pressemitteilung der Initiative Kirche von unten (IKvu) vom 8. 10. 2007
Beim Wort genommen – gerechter Sprachgebrauch im Gottesdienst
Handreichung der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), Oktober 2007
Die von der Kirchenleitung angenommene Praxishilfe gibt Anregungen zu einer Sprache im Gottesdienst, die Männern wie Frauen gerecht wird. Sie enthält Erläuterungen in sieben Punkten sowie eine kleine Auswahl von Beispiel-Texten, darunter ein Kollektengebet, ein „Glaubenszeugnis“ und Fürbitten. „Gott, du bist uns Mutter und Vater zugleich“, heißt es in einem der Gebete. Die Handreichung, die nach kritischen Rückmeldungen in zweiter, veränderter Auflage erscheint, hatte ihren Anstoß von der Ökumenischen Dekade „Kirchen in Solidarität mit den Frauen – Überwindung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ (1988-1998) erhalten.
Wer die Inhalte vergleichen möchte, findet die ursprüngliche Fassung hier
Hintergrundinfos zum Streit um die Bibel
Kaum war sie Ende 2006 erschienen, war die erste Auflage im Nu vergriffen: 20.000 Exemplare der »Bibel in gerechter Sprache« gingen innerhalb von Tagen über den Ladentisch. Und auch der Nachdruck von weiteren 20.000 Stück war schnell an die Frau und an den Mann gebracht: Die Bibel in gerechter Sprache fand reißenden Absatz.Doch während sie die einen als Jahrhundertwerk im Geiste Martin Luthers rühmen, sehen die anderen in ihr ein misslungenes Projekt. Ein prominent besetzter Beirat – unter seinen Mitgliedern Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter und Kirchenpräsident Peter Steinacker – hatte zuvor dafür gesorgt, dass das Übersetzungsteam unbehelligt ans Werk gehen und sich dabei auf drei Säulen stützen konnte: auf die feministische Exegese, die Befreiungstheologie und den christlich-jüdischen Dialog.
Den Herausgebern geht es – wie der Theologe Frank Crüsemann formuliert – um nicht mehr und nicht weniger als »die Wahrheit« (Publik-Forum 20/2006). Was wird nun aus dieser Bibel? Ein Ladenhüter jedenfalls nicht. Der Streit geht weiter.
Publik Forum hat Artikel aus der laufenden Berichterstattung über die »Bibel in gerechter Sprache« zusammengestellt. Die Artikel sind nach Anmeldung bei Publik Forum 4 Wochen kostenfrei zugänglich; bei längerer Nutzung wird der Zugang kostenpflichtig.
Verantwortung in der einen Welt
Predigt von Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
über 5. Mose 15,1-15 im Rahmen der G8 -Predigtreihe der Zionskirche Berlin am 22. Juli 2007
Ein Einblick in die Übersetzungswerksatt der »Bibel in gerechter Sprache« anhand ihrer vier Kriterien
Den biblischen Text heute zur Sprache bringen
Von: Dr. Detlef Dieckmann – von Bünau
In gewissem Sinne sind Übersetzungsarbeiten Verhandlungssache – wobei Verhandlungen um die angemessene Übersetzung stets weiter gehen und nie an ein Ende kommen, so wenig jedenfalls, wie lebendige Sprache selbst an ein Ende kommt. Ausgehend von dieser Grundeinsicht erläutert Detlef Dieckmann, selbst Übersetzer des Buches Kohelet in der »Bibel in gerechter Sprache«, die vier Kriterien dieses Übersetzungsprojekts und gibt dabei einen exemplarischen Einblick in seine Arbeit.
Wider den Antijudaismus
Die „Rechtfertigung allein aus Glauben“ richtet sich nicht gegen die Tora
Prof. Dr. Luise Schottroff und PD Dr. Claudia Janssen
in Zeitzeichen September 2007
… Im Kern geht es in der aktuellen Diskussion über die Rechtfertigungslehre um das Problem, ob die Lebenspraxis im Zentrum des Glaubens steht oder ob Glaube nur ein Geschehen im Inneren eines Individuums in seiner Beziehung zu Gott ist. Die Relevanz der Rechtfertigungslehre für christliche Identität heute misst sich nicht zuletzt daran, ob sie es vermag, Zuspruch und Ermutigung angesichts der aktuellen Situation zu vermitteln, ob sie Antwort auf die Klagen der Gegenwart sein kann. Die geduldigen Versuche christlicher Gruppen und Einzelner, angesichts der tödlichen Gewalt, in die jede und jeder verstrickt ist, neues Leben aufzubauen, sind ein Hoffnungszeichen. Sie sind elementarer Ausdruck christlicher Identität und des christlichen Glaubens. Sie zeigen Handlungsmöglichkeiten auf, der Vision einer gerechten Welt Gottes zu dienen… Glauben heißt, anfangen gerecht zu leben. Der kleine Schritt ist nicht vergeblich, weil Gottes Gerechtigkeit größer ist als die Macht des Todes.
Von Klaus Eulenberger
NDR Kultur Sendetermin: 22. Juli 2007, 8.40 bis 9.00 Uhr
Eine neue Bibelübersetzung bringt starke Wirkungen hervor: Die „Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis“ fordert den Rücktritt einer Bischöfin, die das Übersetzungsprojekt unterstützt, und der Rat der EKD beschließt, die „Bibel in gerechter Sprache“ eigne sich „nach ihrem Charakter und ihrer sprachlichen Gestalt generell nicht für die Verwendung im Gottesdienst.“ Als „Arbeitsbuch“ hingegen sei diese Bibel sehr wohl zu gebrauchen.
Was befürchten jene, die das Buch ablehnen? Was haben die Übersetzerinnen und Übersetzer gewollt? Der Autor wundert sich, dass so viele Kritiker kein gutes Haar an dieser Bibel lassen, und unternimmt den Versuch einer differenzierten Würdigung.
Our voices. ems womens’s network: Frauenleben mit der Bibel>
Ulrike Schmidt-Hesse: Braucht die Bibel eine gerechte Sprache? Die Bibel lesen mit Augen für andere
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift our voices des Evangelischen Missionswerks Südwestdeutschland bietet unter dem Motto „FrauenLeben mit der Bibel“ – Rückmeldungen von Frauen aus neun Ländern – wie und warum sie die Bibel lesen. Ulrike Schmidt-Hesse, Leiterin der Abteilung Mission und Partnerschaft, stellt das Projekt „Bibel in gerechter Sprache“ vor- eine neue Bibelübersetzung im deutschsprachigen Raum, die für viel Aufmerksamkeit, Diskussion und neues Interesse am Bibellesen sorgt (S.16-18).
Our Voices steht als download auch auf englisch (Does the Bible need a just language? Reading the Bible with eyes for others) http://www.ems-online.org/uploads/media/OURVOICES_2007-08_engl-web.pdf
und indonesisch (Apakah Alkitab membutuhkan bahasa yang adil? Membaca Alkitab dengan mata bagi yang lain) auf der ems-homepage zur Verfügung:
http://www.ems-online.org/uploads/media/OURVOICES_2007-08_indo-web.pdf
30. Juni 2007
Neue Zürcher Zeitung
Othmar Keel:
Wie männlich ist der Gott der Bibel? Überlegungen zu einer unerledigten Frage
Die im Herbst 2006 erschienene «Bibel in gerechter Sprache» hat heftige Kontroversen ausgelöst. Ein Streitpunkt war die Wiedergabe des alttestamentlichen Gottesnamens. In den meisten Übersetzungen, auch in der neuen Zürcher Bibel, wird der Name mit «der Herr» wiedergegeben. Das ist von jenen, die die Bibel gerecht zu übersetzen versuchten – unter ihnen mehrheitlich Frauen -, mit Recht als Problem empfunden worden…Es können an der «Bibel in gerechter Sprache» mit guten Gründen zahlreiche Details kritisiert werden – was reichlich geschehen ist. Es muss ihr aber zugutegehalten werden, dass sie die Lösung eines dringenden Problems in Angriff genommen hat.
Othmar Keel ist emeritierter Professor für Altes Testament der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Freiburg i. Ü. sowie Präsident der Stiftung Bibel und Orient (www.bible-orient-museum.ch).
Berlin (epd). Im Streit um die Bibel in gerechter Sprache streben der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Herausgabekreis der neuen Übersetzung eine Versachlichung de Debatte an. Das Gespräch habe in einer positiven Atmosphäre stattgefunden, erklärten EKD-Sprecher Christof Vetter und der Theologieprofessor Frank Crüsemann für den Herausgabekreis am Freitag dem epd. Vorangegangen war ein Gespräch des EKD-Rates mit Vertreterinnen und Vertretern der Bibel in gerechter Sprache in Berlin.
Der Text ist auch veröffentlicht in der epd-Dokumentation 31/2007 vom 24. Juli 2007.
Ein neuer Kulturkampf ist entbrannt
von Micha Brumlik
Bisher hatten sich die kirchenamtlichen Einwände der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der beispiellos einseitigen Kampagne der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf eine lächerlich gemachte „feministisch-korrekte“ Übersetzungsweise bezogen (z. B. schreibt die neue Bibelübersetzung „Apostel und Apostelinnen“, wo im griechischen Urtext nur von „Aposteln“ die Rede ist). Nach all diesen Scheinauseinandersetzungen geht es jetzt um den Kern der Sache, zumal des lutherischen Bekenntnisses, um die so genannte Rechtfertigungslehre. …
So erweist sich die mediengestützte Abwehrschlacht gegen die „Bibel in gerechter Sprache“ als Reflex einer durch die Globalisierung und die mit ihr einhergehende kulturelle Pluralisierung verunsicherten, sehr deutschen, Identitätsformation, die – wie schon bei des alten Luthers paranoiden Ausfällen gegen das Judentum und die „Judaisierer“ – am Ende eine kleine, erstaunte Frage provoziert: Wie es nämlich sein kann, dass der Glaube an einen gnädigen Gott so viel Angst, Wut und Aggression gegen jene entfacht, die doch nur der Auffassung sind, dass nach Gottes Willen die Menschen durch ihr Tun oder Unterlassen für ihr Heil mitverantwortlich sind.
„Meine Seele lobt die Lebendige. Die Namen Gottes“. Arbeitshilfe zum Mirjamsonntag am 9.9.07
Viele Frauen und Männer haben in den letzten Monaten davon gehört, dass es eine neue Bibel in gerechter Sprache gibt. Wir haben Lust bekommen mit dieser Bibel zu arbeiten und sie mit den uns bekannten Übersetzungen zu vergleichen. Wir haben uns für das Oberthema Gottesnamen entschieden.
Was wir uns wünschen: Wir wollen auch anderen Lust machen, sich ihre Bilder von Gott und ihre Namen für Gott bewusst zu machen. Wir haben gelernt, dass diese Bibel uns helfen kann, unsere eigenen Bilder, die durch andere Bibelübersetzungen geprägt sind, zu hinterfragen. Die meisten von uns sind selbst nicht in der Lage, Originaltexte aus dem Hebräischen und Griechischen ins Deutsche zu übersetzen. An manchen Stellen merken wir, dass uns jahrelang von Übersetzern eine einseitige Sichtweise vermittelt wurde, weil die nur das übersetzten, was sie sich vorstellen konnten. Für unsere Arbeit eignete sich diese neue Bibel sehr gut. Sie gibt uns mehr Hintergrundinformationen als die üblichen Ausgaben.
Die Arbeitshilfe für einen Gottesdienst umfasst 48 Seiten und ist frei downloadbar. (siehe auch ). Sie wurde verfasst von Frauen und Männern des Kirchenkreises Ottweiler.
Nordelbische Experten für „Bibel in gerechter Sprache“ auch im Gottesdienst
Ein „besonders geeigneter Ort“ könne die „Lesung vor der Predigt sein“, heißt es in der achtseitigen Stellungnahme des Gremiums:
Die Predigt könne von den Impulsen der Übersetzung profitieren und biete „die Gelegenheit zur Erläuterung“.
Die BigS-Übersetzung legt besonderen Wert auf die Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und den christlich-jüdischen Dialog.
Der vollständige Text ist auch unter material-downloads/Vorträge, Predigten und andere Materialien nachzulesen.
Hilft die Bibel in gerechter Sprache zum Verständnis des Evangeliums?
Vielleicht ist die Diskussion so leidenschaftlich, weil mit dieser Übersetzung der jüdischchristliche
Dialog und die feministische Befreiungstheologie, die beide in gewisser Weise
bisher ein Nischendasein geführt haben, im Zentrum des Glaubens angekommen sind, bei
der Grundlage unserer Tradition, eben bei der Bibel, die bei jedem Gottesdienst gelesen wird
und die unsere Frömmigkeit Tag für Tag nährt. Vielleicht auch, weil zum ersten Mal eine
deutsche Bibel vorgelegt wird, die in ebenso vielen Sprachstilen spricht wie der Urtext und
uns der Verwirrung aussetzt, die die urtextliche Bibel den Lesern und Leserinnen ebenfalls
zumutet. Frank Crüsemann hat dazu in der Mainummer der Zeitzeichen gesagt, dass wir mit
diesen Versuchen einer neuen Übersetzung zwar bruchstückhaft bleiben, – das ist gut
paulinisch! – aber dem Antlitz Gottes vielleicht doch näher sind als in der Gemütlichkeit der
Tradition. Das leuchtet mir ein!
Dr. Elisabeth Raiser ist Mitglied des Beirats der Bibel in gerechter Sprache
Dr. Dorothea Erbele-Küster Bibel in gerechter Sprache und Schriftauslegung
Über die Macht von Sprache: Sprache
bildet nicht Wirklichkeit ab, sie stellt vielmehr Wirklichkeit her. Im Sprechen
schaffen wir mit der Sprache einen Raum, in dem wir leben oder eben nicht leben
können. Im Diskurs wird festgelegt, wie über Ereignisse gedacht und gesprochen
werden kann. Denn Sprache ist ein performativer Akt und Rede Sprachhandlung.
Einem Text bzw. der Sprache kommt somit neben der rhetorischen Funktion auch
eine soziale zu, da Sprache gemeinschaftsbildend wirkt. Machtverhältnisse
werden durch die Sprache hergestellt und zugleich festgeschrieben, andere
Perspektiven bleiben ausgeblendet. Mit Blick auf ungerechte Texte heißt dies,
dass sie nicht allein ungerechte Verhältnisse zur Darstellung bringen, sondern,
dass sie möglicherweise selbst Unrecht tun.
Ausführungen zu Gen 16 und Lev 25
Grassroots movements. Noch einmal: Bibel in gerechter Sprache.
Selten hat ein Artikel von Tà katoptrizómena so viele positive Reaktionen hervorgerufen wie die kurzen Notizen zum ästhetischen und anti-fundamentalistischen Charakter der Bibel in gerechter Sprache der letzten Ausgabe Nr 46. Viele LeserInnen des Magazins artikulierten ihre Zustimmung zur Bibel in gerechter Sprache und schilderten ihre Erfahrungen mit der geifernden Kritik an ihr. Es scheint sich hier ein dramatischer Riss aufzutun zwischen dem Kirchenvolk und den Engagierten in der Kirche einerseits und den Kirchenfunktionären und den Traditionsfixierten andererseits…
Die Bibel in gerechter Sprache ist Ende Oktober 2006 erschienen und erregt seither große Aufmerksamkeit. Sie löst bei vielen Menschen Begeisterung und Freude aus, aber auch Entrüstung und Ärger. Ganz offensichtlich scheiden sich die Geister an ihr. Was soll man nun davon halten? Die Übersetzerin Dr. Ursula Rapp stellt das Projekt vor.
Zusammenlesen und es verändert sich. Lk 7,22. Radiopredigt von Luzia Sutter Rehmann auf DRS 2 am 29.4.07
Eine gelungene und längst überfällige Veranstaltung zur Bibel in gerechter Sprache
fand am Freitag, dem 20. April 2007, in Kassel statt.
Zum liturgischen und alltäglichen Gebrauch der Bibel.
Statement von Bischof Prof. Dr. Martin Hein
auf dem Symposium «sola scriptura» am 20. April 2007 in Kassel.
Der Text ist auch veröffentlicht in der epd-Dokumentation 23/2007 vom 29. Mai 2007.
Bekenntniswidrige Übersetzung
EKD lehnt »Bibel in gerechter Sprache« ab
10 Thesen zu „Bibel in gerechter Sprache“
von Präses Nikolaus Schneider
Der Text ist auch veröffentlicht in der epd-Dokumentation 23/2007 vom 29. Mai 2007.
Rezension von Dr. Sigrid Eder
aus: Materialdienst Nr. 2 / April 2007
Evangelischer Arbeitskreis Kirche und Israel in Hessen und Nassau
Autorin: Marlies Flesch-Thebesius
aus: Magazin für Theologie und Ästhetik 46/2007
Autor: Andreas Mertin
Dokumentation
Lorenzer Kommentargottesdienst zu Ereignissen der Zeit
Sonntag, 21. Januar 2007, 11.30 Uhr
St. Lorenzkirche – Nürnberg
Welche Bibel wollen wir?
Streit um die neue „gerechte“ Bibelübersetzung
Referentinnen:
Prof. Dr. Beate Hofmann,
Professorin für Religionspädagogik an der Evang.
Fachhochschule Nürnberg
Dr. Claudia Jahnel,
Frauenbeauftragte der Theol. Fakultät Erlangen und wiss. Mitarbeiterin am Institut für
Religions- und Missionswissenschaften
Leitung: Pfr. i.R. Bernd Seufert, Nürnberg
aus: Junge Kirche 01/07
ein Beitrag von Beatrix Jeßberger
„Die Heilige und der Rauschebart“
21. Januar 2007 von Pfarrer Stephan Krebs, Darmstadt
Kirche im Radio
Manuskript
Gundula Doering, Theologische Referentin im Nordelbischen Frauenwerk
In: Die Nordelbische, vom 14. März 2007
Kirchenbote für den Kanton Zürich
Ausgabe 6 vom 14. März 2007
Artikel von Christine Voss
Die «richtige» Übersetzung gibt es nicht
Evamaria Bohle
Stimmungs- statt Meinungsmache?
In: Die Nordelbische vom 14. Februar 2007
Für mehr Gerechtigkeit
Die „Bibel in gerechter Sprache“ erregt Aufsehen
von Irmtraud Fischer
in der Mitgliederzeitschrift der Katholischen
Frauengemeinschaft
Deutschlands Frau und Mutter 3/2007
Die „Bibel in gerechter Sprache“
Vorstellung und Würdigung eines Projekts
Marie-Theres Wacker
Jürgen Ebach zu den Übersetzungen der Bibeltexte für den Deutschen
Evangelischen Kirchentag 2007 in Köln in der Jungen Kirche extra/2006
Statement von Rabbiner Michel Bollag am 9. November 2006 in Zürich