»Seit ihrem Erscheinen im Oktober 2006 hat die ›Bibel in gerechter Sprache‹ die vielfältigsten Reaktionen und Stellungnahmen hervorgerufen, so auch zur Christologie in ihren Übersetzungen des Neuen Testaments. Zwischen wohlwollender, ja begeisterter Aufnahme bis hin zu entschiedener Ablehnung zeigte sich ein buntes Spektrum … Welche Übersetzungslösungen erscheinen den einen bekenntniswidrig und den anderen als Stärkung für ihren Glauben? … Diese wenigen Sätze aus der Einführung des Bandes ›Christus und seine Geschwister‹ (Inhaltsverzeichnis) von Marlene Crüsemann/Carsten und Jochum-Bortfeld beschreiben treffend, worum es in den Beiträgen von 12 Autorinnen und Autoren geht. Die Übersetzungen der ›Bibel in gerechter Sprache« haben Bewegung in das Nachdenken über Christologie gebracht.
Worum geht es in den neutestamentlichen Texten wenn z.B. von kyrios, christos, hyios tou anthropou und muss/darf das immer mit Herr, Christus, Menschensohn wiedergegeben werden?
»Was bedeutet die partielle Abweichung von einer Übersetzungstradition, die im Sinne einer Annäherung an den biblischen Text unternommen wird, für die Christologie?« »In diesen exegetischen Studien wird deutlich, dass sie wie die ›Bibel in gerechter Sprache‹ hermeneutisch zu einer jahrzehntelangen theologischen Neuorientierung in der Ökumene gehören, der befreiungstheologischen Lektüre der Kirche der Armen, der feministischen Theologie und dem christlich-jüdischen Dialog nach der Schoah. Alle diese Strömungen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre neuen Erkenntnisse mit Entdeckungen in den biblischen Texten einhergehen …« (alle Zitate aus der Einführung). Der anregende Band, der sich auch als Geschenk für theologisch Interessierte eignet, ist im Gütersloher Verlagshaus erschienen und kann in jedem Buchladen zum Preis von 29,95 Euro bestellt werden (ISBN 978-3-579-05442-1)