Auf HR 2 ist die ›Bibel in gerechter Sprache‹ in der Reihe Büchergeschichten zweimal Thema, am 26. und am 27.12. Am 27.12.2007 um 12.05 Uhr in der Reihe Doppel-Kopf sitzt Mitherausgeberin Claudia Janssen am Tisch mit Gastgeber Lothar Bauerochse (Wh. um 23.05 Uhr).
In der Programmankündigung des Hessischen Rundfunks heißt es: »Es war ein Jahrtausendwerk. Die Lutherbibel hat die Sprache der Deutschen geformt wie kein anderes Buch. Und mit der Sprache auch grundlegende Denkmuster des Glaubens. Etwas ähnliches versucht jetzt eine neue Bibel-Übersetzung, wenn auch nicht mit einem solchen Jahrhundert-Anspruch. Viel vorläufiger, viel selbstkritischer kommt sie daher, die neue »Bibel in gerechter Sprache«. Aber auch sie will grundlegende Glaubens- und Denkmuster neu prägen: Dass Gott nicht nur männlich zu denken sei, will sie in die Köpfe und Herzen der Leser einpflanzen. Dass die Erwählung der Juden durch Gott nicht an ihr Ende gekommen ist mit dem Beginn der christlichen Zeitrechnung, das will sie angesichts der Tradition jahrhundertealter christlicher Judenfeindschaft unüberhörbar deutlich machen. Die Theologin Claudia Jansen ist eine der Herausgeberinnen und Übersetzerinnen der neuen »Bibel in gerechter Sprache«. Sie hat den Römerbrief im Neuen Testament neu übersetzt, das letzte große Werk des Apostels Paulus, das Lieblingsbuch Martin Luthers, Herzstück reformatorischer Theologie. Was will Claudia Jansen mit dieser Übersetzung erreichen? hr-Kirchenredakteur Lothar Bauerochse im Doppel-Kopf-Gespräch mit der engagierten Theologin.«
Bereits am 26.12.2007 von 12:05 – 12:30 Uhr steht die ›Bibel in gerechter Sprache‹ schon einmal im Mittelpunkt einer HR-Sendung:
»… männlich und weiblich hat er, hat sie, hat Gott sie geschaffen«
Die Bibel in gerechter Sprache
Von Lothar Bauerochse
Fünf Jahre lang haben 42 Frauen und zehn Männer an dem Projekt gearbeitet: Eine komplette Neuübersetzung der Bibel. Eine »Bibel in gerechter Sprache«, die nicht nur dem hebräischen und griechischen Urtext gerecht werden will, sondern auch die Geschlechtergerechtigkeit, den jüdisch-christlichen Dialog und die sozialen Verhältnisse der biblischen Zeit zur Sprache bringen will. Manches klingt sehr ungewöhnlich in dieser Bibel. Vertrautes kommt fremd daher. Zum Beispiel der Psalm 23. Auch Kirchenferne kennen meist die Worte: »Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln …«. In der neuen »Bibel in gerechter Sprache« heißt es nun:»Adonaj weidet mich, mir fehlt es an nichts. Auf grüner Wiese lässt Gott mich lagern, zu Wassern der Ruhe leitet Gott mich sanft.« Es ist klar, dass es eine solche Bibel nicht leicht hat. Ideologische Verbohrtheit wurde ihr vorgeworfen und dass sie den biblischen Urtext verfälscht. Die Autoren beharren darauf, dass sie genau das Gegenteil wollen.
Lothar Bauerochse hat mit Befürwortern und Kritikern über die neue Bibelübersetzung gesprochen.