Einer fremden Welt begegnen
Die ›Bibel in gerechter Sprache‹ im Evangelischen Religionsunterricht der Sekundarstufe II
von Alexander Dölecke
Bibelübersetzung als religionspädagogische und bibeldidaktische Frage stellt ein seit längerem vernachlässigtes Thema dar. Es konnte nun mit Oberstufenkursen ein Unterrichtsprojekt durchgeführt werden, bei dem u.a. zu klären stand, in welcher Weise das Anliegen von Übersetzungsgerechtigkeit für Schülerinnen und Schüler heute bedeutsam erscheint. Dabei wurden sowohl Ansatz und Kritik der BigS exemplarisch an der ‚Weihnachtsgeschichte‘ (Lk 2,1-21) erarbeitet als auch die Frage nach der Relevanz von gerechter Sprache für die Rede von Gott und Mensch diskutiert.
Für die Arbeit mit der BigS im Religionsunterricht lassen sich aus dem Projekt Leitlinien formulieren, die in dem genannten Beitrag religionspädagogisch ausgeschärft werden.
Das Grundanliegen, einen Entwurf einer mehrdimensional gerechten Bibelübersetzung zur Diskussion vorzulegen, hat die BigS jedenfalls m.E. überzeugend eingelöst. Auch wenn eine Übersetzung grundsätzlich ‚nicht mehr genau dieselbe Kraft‘ haben kann, liegt hier bei aller angebrachten und richtigen Kritik an Einzelentscheidungen eine anspruchsvolle, anregende und auf allen Ebenen interessante Wiedergabe des biblischen Originals vor, die zudem religionspädagogisch und fachdidaktisch anschlussfähig ist. …
stark gekürzt auch in: Loccumer Pelikan. Religionspädagogisches Magazin für Schule und Gemeinde 2/2010, 90.