Vom 29.4. bis 1. 5. 07 hat sich der Herausgabekreis der ›Bibel in gerechter Sprache‹ in Kassel getroffen. Dies war bereits die dritte mehrtägige Tagung seit dem Erscheinen der Übersetzung im Oktober 2006. Wir blicken zurück und gleichzeitig voraus. Von Anfang an haben wir darauf hingewiesen, dass jede Übersetzung revisionsbedürftig ist in dem Moment, in dem sie erscheint, also auch die ›Bibel in gerechter Sprache‹. Schon in der Vorbereitung auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag im Juni 2007 in Köln ist deutlich geworden, wie ernst es uns damit ist. Denn obwohl die Kirchentagsübersetzungen von Übersetzerinnen und Übersetzern verantwortet werden, die auch an der ›Bibel in gerechter Sprache‹ beteiligt sind, wurden die Abschnitte nicht einfach daraus übernommen. Sondern bereits vor dem Erscheinen der Druckausgabe haben die Mitwirkenden sich entschlossen an den Texten und ihrer Verdeutschung weiter zu arbeiten. In den Kirchentagsprogrammheften (bzw. im Extraheft 2006 der Zeitschrift Junge Kirche, www.jungekirche.de) ist also bereits ein veränderter Wortlaut zu finden. An vielen Orten geht die Übersetzungsarbeit weiter. Dass wir uns über konkrete Verbesserungsvorschläge freuen, steht bereits in der ›Bibel in gerechter Sprache‹ und dort ist um Kontaktaufnahme über das Gütersloher Verlagshaus (Adresse vgl. Impressum dieser Internetseiten) gebeten.
Wir rechnen damit, dass wir – und sei es erst in 10 Jahren – eine revidierte Fassung vorlegen können. In einem neuen Durchgang wird es sicher möglich sein, ausgehend von unseren Übersetzungskriterien, eine Übersetzung zu erarbeiten, die noch treffendere deutsche Worte findet. Aber auch dann wird gelten, was heute in der Einleitung zur ›Bibel in gerechter Sprache‹ (S. 26) steht: » Wir sehen diese Bibelübersetzung als unseren Beitrag zu einem immer neuen Verständnis der biblischen Texte, die sich auch in unser Leben eingeschrieben haben und uns weiter herausfordern werden. Diese Übersetzung ist also ein Zwischenstand auf einem Weg, der niemals zu Ende ist.«
Die Weiterarbeit hat also schon begonnen. Anfang September werden sich die Mitwirkenden an der ›Bibel in gerechter Sprache‹ treffen um gemeinsam zurückzublicken auf das Erarbeitete und im Hinblick auf eine Revision voraus zudenken. Im Herausgabekreis ist dieser Prozess auch mit personellen Veränderungen verbunden. Erhard Domay hat angekündigt, dass er nun – nachdem er im Ruhestand ist – seine Zeit mit Anderem füllen möchte und nicht noch einmal für die zeitintensive Herausgabetätigkeit zur Verfügung steht, auch wenn er uns verbunden bleibt. Wir danken ihm sehr für sein Engagement. Mit der vergangenen Tagung des Herausgabekreises sind zwei neue Mitglieder dazu gekommen: Dr. Johannes Taschner und Prof. Dr. Marie-Theres Wacker. Beide kennen den bisherigen Prozess als Übersetzer bzw. Übersetzerin und gewinnen nun den Blick, aber auch die Verantwortung für das Ganze hinzu. Wir haben im Herausgabekreis bereits erlebt, welche Bereicherung diese Erweiterung ist, nicht nur weil sich die gänzlich ehrenamtliche Arbeit nun auf mehr Schultern verteilen lässt.
Was gibt es sonst zu berichten? In der vergangenen Woche erreichte uns ein Brief mit einer Einladung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Gespräch mit dem Herausgabekreis. Dieses Gespräch wird am 22. Juni stattfinden. Wir werden zu gegebener Zeit darüber informieren. Eine öffentliche und sicher kontroverse Diskussion zur ›Bibel in gerechter Sprache‹ wird derzeit für den Ev. Kirchentag in Köln (8. 6. 19:30 Uhr) vorbereitet. Sobald uns die Details bekannt sind stellen wir sie auf diesen Internetseiten ein. Aus der Fülle der im Kalender aufgeführten Veranstaltungstermine möchten wir einen besonders hervorheben: Vom 30.6. – 1.7. findet an der Universität Hamburg unter dem Titel »Gott heißt nicht nur ›Vater‹. Gottes Name und Metaphern für Gott in der Bibel in gerechter Sprache« ein Symposium statt, zu dem noch Anmeldungen möglich sind (=> weitere Informationen zum Symposium).