Weisung und Weisheit – Wie diese Bibel das Neue Testament ins Judentum zurückbringt
Vortrag von Prof. Dr. Micha Brumlik, Mitglied des Beirats mit einer Begrüßung durch Dr. Eva Schulz-Jander, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel.
1. März 2007 in Kassel (Evangelisches Forum).
Im Eingangsteil stellt Micha Brumlik fest:
„Aus meiner Perspektive, als jemand der mehr als zehn Jahre der jüdische Vorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen“ beim Deutschen Evangelischen Kirchentag gewesen ist und der sich seit vielen Jahren im christlich-jüdischen Dialog engagiert, will ich erläutern, warum ich mich für dieses Projekt „Bibel in gerechter Sprache“ einsetze, wenngleich so ehrlich bin zuzugeben, dass bei so vielen verschiedenen Autorinnen und Autoren ein sprachliches Kunstwerk, wie Martin Luther es geschaffen hat, nicht entstehen konnte. Aber auch ein sprachliches Kunstwerk wie die Luther-Bibel beinhaltet nicht notwendig das, was wir als theologische Wahrheit bezeichnen könnten. Darum bin ich froh, dass die „Bibel in gerechter Sprache“ – zu den Gender-Fragen werde ich heute Abend nichts sagen – in der Frage, wie weit das Neue Testament eine judenfeindliche oder antijudaistische Schrift ist, eine eindeutige Antwort gibt. Gleichzeitig haben wir festzustellen, dass die Art und Weise, wie die Evangelien im Lauf der Geschichte von den Kirchen ausgelegt und verwendet worden sind, durchaus judenfeindlich gewesen ist.“
Im Laufe des folgenden Vortrags geht er u.a. ein auf Joh 8,44; Joh 1; Mt 27,25; Röm 3,19ff und Röm 10.