hyios (griech.) – Sohn, Kind.

Das griech. Wort ist die übliche Bezeichnung für ein männliches Kind (Gal 4,22). Es kann auch, Generationen überspringend, für einen männlichen Nachfahren verwendet werden (Mt 1,20), für ein männliches Jungtier (Mt 21,5), für Personen mit Bürgerrecht (Mt 17,25), für Träger einer bestimmten Eigenschaft oder Verhaltensweise (Apg 4,36). Keineswegs ist stets ausschließlich an Männer gedacht, sonst wäre der Ausdruck ein männlicher hyios (Tob 6,12; Offb 12,5; vgl. Lev 6,11) überflüssig. Insbesondere bei Pluralformulierungen schließt hyios beide Geschlechter ein, etwa wenn es um das Volk Israel (Apg 7,23), die zur Königsherrschaft Gottes (Mt 8,12), zum Licht Gehörenden (1 Thess 5,5), um die Zugehörigkeit zu Gott (Mt 5,9.45; vgl. die Aufnahme von 2 Sam 7,14 in 2 Kor 6,18) oder um eine Hochzeitsgesellschaft (Mt 9,15) geht.

In der hebräischen Bibel wird Israel als Gottes Sohn bezeichnet (Ex 4,22 f; vgl. auch Sir 4,10). Die enge gegenseitige Bindung, die damit zum Ausdruck gebracht wird, begegnet auch im NT (Lk 20,36; Röm 8,19; Gal 3,26). Auch die enge Beziehung des israelitischen Königs zu Gott kann als Gotteskindschaft formuliert werden (Ps 2,7; 89,27 f; 2 Sam 7,14). In dieser Linie steht die Bezeichnung Jesu als Sohn bzw. Kind Gottes (z. B. Mt 4,6): Es geht um die enge Beziehung zu Gott, um die Erwählung durch Gott (Joh 1,34), nicht um das biologische Geschlecht. (M. L.)