5aus den tiefsten Tiefen der Totenwelt, / vor Schandmaul und Lügenwort 6und vor dem Pfeil einer boshaften Zunge. / Meine °Seele war dem Tode nahe, / und mein Leben stand am Rand der Totenwelt, ganz unten. 7Sie umringten mich von allen Seiten, doch nirgends war Hilfe in Sicht; / ich schaute nach Unterstützung durch Menschen aus, doch es gab keine. 8Da erinnerte ich mich an dein Erbarmen, Ewige du, / und an dein rettendes Handeln von °alters her; / denn du befreist die, die voller Zuversicht auf dein Eingreifen warten, / und rettest sie aus der Hand böser Menschen. 9Da richtete ich von der Erde her meinen Hilferuf hinauf zu dir / und betete darum, vor dem Tod bewahrt zu werden; 10ich rief laut zur Ewigen, zu °Mutter und Vater meines °Herrn(629): / »Verlass mich nicht in den Tagen der Bedrängnis, / in der Zeit, da ich gewalttätigen Menschen hilflos ausgeliefert bin; 11handelst du so an mir, werde ich nicht aufhören deinen Namen zu loben / und dir mit Dank Loblieder zu singen.« / Und meine Bitte wurde erhört: 12Du hast mich vor dem Un tergang gerettet / und mich aus schlimmer Lage herausgerissen. / Deshalb will ich dir danken und dir lobsingen / und deinen Namen preisen, Ewige du!
13Als ich noch jünger war, noch bevor ich auf Reisen ging, / suchte ich im Gebet aufrichtig nach Weisheit. 14Im Angesicht des Tempels lernte ich sie immer mehr zu schätzen, / und bis zum Ende werde ich weiter nach ihr streben. 15Als ich Frucht hervorbrachte, die sich dunkel färbte wie eine Traube, / begann sich mein °Herz an der Weisheit zu freuen. / Mein Fuß ging auf einem geraden Weg, / denn von meiner Jugend an folgte ich ihrer Spur. 16Ich neigte ihr mein Ohr nur ein wenig zu und schon verstand ich, / und fand für mich reiche Belehrung. 17Mit ihrer Hilfe machte ich Fortschritte; / darum erweise ich denen °Ehre, die mir Weisheit vermittelt haben. 18Ich nahm mir vor, nach den Lehren der Weisheit zu handeln, / mit Begeisterung suchte ich das Gute und bereute es nie. 19Ich °selbst habe mich beharrlich um sie bemüht, / und mit dem Tun von °Tora nahm ich es sehr genau. / Meine Hände streckte ich zum Himmel aus, / doch musste ich begreifen, dass es unmöglich ist sie vollständig zu erkennen. 20Meine °Seele richtete ich ganz auf sie aus, / und als ich ganz offen wurde für Gottes Willen, fand ich sie. / Von Anfang an gewann ich mit ihr zusammen °Unterscheidungsvermögen, / deshalb werde ich sie nie verlassen. 21Unruhig sehnte sich mein Inneres danach sie zu erforschen, / deshalb habe ich mit ihr einen guten Besitz erworben. 22Als meinen Lohn gab mir die Ewige eine Zunge zum Reden, / und mit ihr will ich sie loben. 23Kommt zu mir, all ihr Unwissenden, / und versammelt euch im Lehrhaus. 24Warum wollt ihr diese Dinge noch entbehren / und eure Seelen so sehr dürsten lassen? 25Ich öffnete meinen Mund und sprach: / »Kauft euch Weisheit ohne Geld. 26Beugt euren Hals unter ihr Joch, / und euer °Herz nehme Unterweisung an. / Ganz nahe ist sie und leicht zu finden. 27Seht mit eigenen Augen, dass ich mich nur wenig abmühen musste / und dann viel Ruhe für mich gefunden habe. 28Erwerbt Bildung mit einer großen Summe an Silbergeld, / dann werdet ihr durch sie viel Gold gewinnen. 29Euer °Herz möge sich über das Erbarmen Gottes freuen; / schämt euch nicht dafür, sie offen zu loben.