z.B.: Gen 18,16-33 oder Ps 84

Das Buch Rut

Kapitel 4

1Boas ging hinauf zum Tor und setzte sich dort. Da kam der Löser vorbei, von dem Boas gesprochen hatte, und er sagte zu ihm: »Komm, setz dich hierher, du da!« Der Löser kam herüber und setzte sich. 2Da holte Boas zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sagte: »Setzt euch hierher«, und sie setzten sich.
3Und er sagte zum Löser: »Noomi, die aus dem Feld Moabs zurückgekehrt ist, will den Anteil des Feldes verkaufen, der unserem Bruder Elimelech gehört hat. 4Ich dachte, ich bringe es dir zu Ohren und will dir vorschlagen: Erwirb den Feldbesitz in Gegenwart der Anwesenden und in Gegenwart der Ältesten meines °Volkes. Wenn du lösen willst, so löse; wenn du aber nicht lösen willst, dann sage es mir doch, damit ich es weiß. Denn außer dir gibt es keinen anderen Löser als mich, ich aber komme nach dir.« Der Löser sagte: »Ich will lösen.«
5Boas antwortete: »An dem Tag, an dem du den Feldbesitz aus der Hand Noomis erwirbst, musst du auch Rut, die Moabiterin, die Frau des Toten, erwerben, um den Namen des Toten auf seinem Erbe weiterleben zu lassen.« 6Der Löser sagte: »Ich kann nicht lösen, damit ich mein Erbe nicht schädige. Löse du für mich, was ich lösen sollte, denn ich kann nicht lösen!« 7So war es früher in Israel: Um bei der Lösepflicht und beim Tausch eine °Sache zu °bekräftigen, zog der eine seinen Schuh aus und gab ihn dem anderen; dies war die Bestätigung in Israel.
8Daher sagte der Löser zu Boas: »Erwirb du es!« und zog seinen Schuh aus.
9Da sagte Boas zu den Ältesten und zum ganzen °Volk: »Ihr seid heute Zeuginnen und Zeugen, dass ich alles, was dem Elimelech gehörte, und alles, was dem Machlon und dem Kiljon gehörte, aus der Hand Noomis erworben habe. 10Und auch Rut, die Moabiterin, die Frau des Machlon, erwerbe ich für mich als Ehefrau, um den Namen des Toten auf seinem Erbe weiterleben zu lassen, damit der Name des Toten nicht getilgt werde aus dem Kreis seiner Verwandten und aus dem Tor seines Heimatortes. Ihr seid heute Zeuginnen und Zeugen.« 11Das gesamte Volk, das im Tor war, und die Ältesten antworteten: »Wir sind Zeuginnen und Zeugen. Die Eine lasse die Frau, die in dein Haus eingeht, wie Rahel und Lea werden, die beide das Haus Israel bauten. Bring Stärke hervor in Efrata und mache dir einen Namen in Betlehem. 12Dein Haus sei wie das Haus des Perez, den Tamar dem Juda gebar, durch die Nachkommenschaft, die dir die Eine durch diese junge Frau gebe.«
13So nahm Boas Rut zur Frau und schlief mit ihr. Die Eine ließ sie schwanger werden und sie gebar einen Sohn.
14Da sprachen die Frauen zu Noomi: »Gesegnet sei die Eine, die es dir heute nicht an einem Löser hat fehlen lassen. Sein Name soll ausgerufen werden in Israel. 15Er lässt deine °Lebensfreude zurückkehren und wird dich im Alter versorgen, denn deine Schwiegertochter, die dich liebt, hat ihn geboren. – Sie, die für dich besser ist als sieben Söhne.«
16Noomi nahm das Kind, legte es auf ihren Schoß und wurde seine Adoptivmutter. 17Die Nachbarinnen gaben ihm einen Namen und sprachen: »Ein Sohn ist der Noomi geboren« und nannten ihn °Obed, das heißt ›der Diener‹. Der ist der Vater Isais, des Vaters von David.
18Dies ist der Stammbaum des Perez: Perez zeugte Hezron. 19Hezron zeugte Ram. Ram zeugte Amminadab. 20Amminadab zeugte Nachschon. Nachschon zeugte Salmon. 21Salmon zeugte Boas. Boas zeugte Obed.
22Obed zeugte Isai. Isai zeugte David.