z.B.: Gen 18,16-33 oder Ps 84

Markusevangelium

Kapitel 14

49Jeden Tag war ich bei euch im Tempel und habe dort gelehrt. Dort habt ihr mich nicht gefangen genommen. Damit sollen doch die Schriften erfüllt werden.« 50Da ließen ihn alle im Stich und flohen. 51Ein Jüngling war ihm auch nachgefolgt, der sich nur ein Hemd über den nackten Körper geworfen hatte. Den wollten sie festnehmen, 52doch er ließ sich das Hemd herunterreißen und floh nackt.
53Sie führten Jesus weg zum Hohenpriester. Alle versammelten sich, Hohepriester, Älteste und Toragelehrte. 54Petrus aber folgte ihm in großem Abstand bis in den Hof des hohenpriesterlichen Palastes hinein. Dort saß er bei den Dienerinnen und Dienern und wärmte sich am Feuer.
55Die Hohenpriester aber und das ganze Synhedrium suchten Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn mit dem Ziel eines Todesurteils anzuklagen. Doch sie fanden nichts. 56Zwar sagten viele falsch gegen ihn aus, doch die Aussagen stimmten nicht überein. 57Etliche, die °aufstanden und falsche Zeugenaussagen gegen ihn ablegten, sagten: 58»Wir haben ihn sagen hören: Ich werde diesen von Menschenhänden gemachten Tempel niederreißen und in drei Tagen einen anderen errichten, der nicht von Menschenhänden gemacht ist.« 59Aber auch hier sagten sie nicht das Gleiche aus. 60Da trat der Hohepriester in die Mitte und fragte Jesus: »Antwortest du nichts auf das, was sie als Zeugen gegen dich aussagen?« 61Er aber schwieg und sagte kein Wort. Wieder fragte ihn der Hohepriester: »Bist du der °Messias, das °Kind Gottes, der Lebendigen?« 62Jesus antwortete: »Ich bin es, und ihr werdet die °himmlische Menschengestalt zur Rechten der Macht sitzen und inmitten der Wolken des Himmels kommen sehen.« 63Der Hohepriester zerriss sein Gewand und sagte: »Wofür brauchen wir noch weitere Zeugen? 64Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung?« Sie verurteilten ihn alle, dass er mit dem Tod bestraft gehöre. 65Und einige begannen, ihn anzuspucken, ihm das Gesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen. Dabei verhöhnten sie ihn: »Verkündige doch prophetisch, wer dich schlägt!« Und die Diener prügelten auf ihn ein.
66Als Petrus unten im Hof war, kam eine der Sklavinnen des Hohenpriesters. 67Nachdem sie Petrus gesehen hatte, der sich wärmte, und ihn angeschaut hatte, sagte sie: »Auch du warst bei dem Nazarener, dem Jesus.« 68Er aber verneinte, indem er sagte: »Ich weiß nicht und verstehe nicht, was du sagst.« Und er ging hinaus nach draußen in den Vorhof. Da krähte ein Hahn. 69Als die Sklavin ihn erblickte, begann sie wiederum, zu den Dabeistehenden zu sagen: »Der da ist einer von ihnen!« 70Er aber verneinte wiederum. Kurz darauf sagten die Dabeistehenden zum wiederholten Mal zu Petrus: »Das ist doch die Wahrheit. Du gehörst zu denen, denn auch du bist ein Galiläer.« 71Er aber begann zu fluchen und zu schwören: »Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr sprecht!« 72Sofort krähte zum zweiten Mal ein Hahn. Da erinnerte sich Petrus an das Wort, wie Jesus zu ihm gesagt hatte: »Bevor ein Hahn zweimal kräht, wirst du dreimal bestreiten, dass du mich kennst.« Und er war außer sich und weinte lange.