z.B.: Gen 18,16-33 oder Ps 84

Lukasevangelium

Kapitel 18

1Er gab ihnen einen Vergleich dafür, wie notwendig es ist, allezeit zu beten und nicht müde zu werden. 2Er sagte: »In einer Stadt lebte ein Richter, der weder °Gott °fürchtete noch einen Menschen achtete. 3Auch eine Witwe lebte in jener Stadt; die kam immer wieder zu ihm und sagte: ›Verschaffe mir °Recht gegenüber meinem Gegner‹ ! 4Eine Zeit lang wollte der Richter nicht. Dann aber sagte er sich: ›Wenn ich auch Gott nicht fürchte und keinen Menschen achte, 5werde ich doch dieser Witwe Recht verschaffen, weil sie mich belästigt; sonst kommt sie noch am Ende und schlägt mich ins Gesicht.‹ 6Da sagte °er mit großer Autorität: »Hört, was der ungerechte Richter sagt. 7Aber Gott sollte den Auserwählten, die Tag und Nacht zu Gott schreien, kein Recht schaffen und für sie keinen langen Atem haben? 8Ich sage euch: Gott wird ihnen Recht schaffen in kurzer Zeit! Wird der °Mensch nun bei seinem Kommen °Glaubenstreue finden auf der Erde?«
9Er sprach auch zu denen, die von sich überzeugt waren, gerecht zu sein, und die Übrigen gering achteten, und gab ihnen einen Vergleich: 10»Es gingen einmal zwei Personen hinauf in den Tempel, um zu beten. Die eine war pharisäisch, die andere arbeitete am Zollhaus. 11Die pharisäische Person stellte sich hin und betete folgendermaßen: ›O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen, die rauben, °Unrecht tun und die Ehe brechen oder wie die, die am Zollhaus arbeiten. 12Ich faste zweimal bis zum Sabbat, und ich gebe den zehnten Teil von meinem ganzen Einkommen.‹ 13Diejenige Person, die am Zollhaus arbeitete, blieb von weitem stehen und wollte nicht einmal die Augen zum Himmel erheben, sondern schlug an ihre Brust und sprach: ›O Gott, versöhne dich mit mir, ich habe °gesündigt!‹ 14Ich sage euch: Diese ging gerechtfertigt in ihr Haus, jene nicht. Denn alle, die sich selbst erhöhen, werden °erniedrigt werden. Wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.«
15Es wurden ihm auch die Kleinkinder gebracht, damit er sie berühre. Als die °Jünger und Jüngerinnen dies sahen, fuhren sie sie an. 16Jesus aber rief die Kinder zu sich mit den Worten: »Lasst die kleinen Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran! Denn ihnen gehört die °Königsmacht Gottes. 17°Amen, ich sage euch: Wer nicht die Königsmacht Gottes aufnimmt wie ein Kleinkind, wird nicht hineinkommen!«
18Und einer begann zu fragen: »Guter Lehrer, was soll ich tun, um am °ewigen Leben teilzuhaben?« 19Jesus aber sagte zu ihm: »Was nennst du mich gut? Niemand ist gut außer °Gott. 20Du kennst die °Gebote: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen; ehre °Vater und Mutter.« 21Er aber sagte: »Dies alles habe ich von Jugend an gehalten.« 22Jesus hörte dies und sagte: »Eines noch bleibt dir zu tun: Verkaufe alles, was du hast, und verteile es an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben, und folge mir!« 23Der aber hörte es und wurde niedergeschlagen. Denn er war sehr reich. 24Als Jesus sah, wie niedergeschlagen er war, sagte er: »Wie schwer kommen die Besitzenden in °Gottes Machtbereich! 25Denn leichter kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass Reiche in Gottes Machtbereich kommen.«