z.B.: Gen 18,16-33 oder Ps 84

Über die Zeit Josuas

Kapitel 2

1Daraufhin schickte Josua ben-Nun still und heimlich von Schittim aus zwei Männer als Spione los: »Geht, seht euch das Land an und Jericho!« Sie gingen und kamen zum Haus einer ungebundenen(123) Frau; die hieß Rahab. Dort legten sie sich hin. 2Dem König von Jericho wurde aber mitgeteilt: »Pass auf: Männer sind in der Nacht von den Israelitinnen und Israeliten hergekommen, um das Land zu durchwühlen!« 3Da ließ der König von Jericho Rahab bestellen: »Bring die Männer heraus, die zu dir gekommen sind, die, die zu deinem Haus gekommen sind – um das ganze Land zu durchwühlen, deshalb nämlich sind sie gekommen!« 4Die Frau nahm die beiden Männer und versteckte sie. Sie sagte: »Ja, sicher, die sind zu mir gekommen, die Männer. Ich wusste doch nicht, von wo die sind. 5Und als es dunkel wurde und das Stadttor zugemacht wurde, da sind die Männer rausgegangen. Ich weiß nicht, wohin die Männer gegangen sind. Verfolgt sie, ihnen nach, schnell! Dann holt ihr sie ein!« 6Rahab aber hatte die beiden auf das Dach hinaufgeführt und unter den Flachsstängeln verborgen, die sie auf dem Dach aufgestapelt hatte.
7Da verfolgten die Männer sie auf dem Weg zu den Jordanfurten. Das Stadttor wurde geschlossen, sobald die Verfolger hinausgegangen waren. 8Bevor die beiden Israeliten sich hinlegten, stieg Rahab zu ihnen auf das Dach hinauf 9und sagte zu den Männern:
»Ich weiß: Adonaj hat euch das Land gegeben und euer Schrecken hat uns überfallen; alle, die dieses Land bewohnen, vergehen vor euch. 10Ja, wir haben es gehört: Wie Adonaj die Wasser des Schilfmeeres vor euch ausgetrocknet hat, als ihr aus Ägypten auszogt, und was ihr mit Sihon und Og gemacht habt, den beiden amoritischen Königen auf der anderen Seite des Jordans: dass ihr sie nämlich der Vernichtung geweiht habt. 11Als wir davon hörten, zerschmolz unser °Herz und in keinem Menschen kam noch °Antriebskraft auf gegen euch. Ja wirklich: Adonaj , eure Gottheit, diese ist °Gott in den Himmeln von oben her und über die Erde von unten her! 12Jetzt aber gilt es: Schwört mir doch bei Adonaj – schließlich habe ich °zu euch gehalten; nun ist es an euch: haltet auch ihr, ja ihr, zu allen, die zum Haus meiner Eltern gehören, und gebt mir ein °verlässliches Zeichen, 13dass ihr meinen Vater und meine Mutter, meine Brüder und Schwestern und alle, die zu ihnen gehören, am Leben lasst und unsere °Leben aus dem Tod befreit!«
14Die Männer versprachen ihr: »Wir stehen mit unserem °Leben für euch ein, wenn ihr nur unsere Verabredung nicht weiter erzählt! So soll es sein: Wenn Adonaj uns das Land gibt, werden wir °zu dir halten – du kannst dich auf uns °verlassen15Da ließ Rahab sie an einem Seil durch das Fenster hinab, denn ihr Haus war ein Teil der Mauerwand, sie wohnte sozusagen in der Stadtmauer. 16Sie riet ihnen: »Geht ins Gebirge – sonst stoßen eure Verfolger auf euch – und haltet euch dort drei Tage lang versteckt, bis die, die euch verfolgen, °umgekehrt sind. Danach könnt ihr euren Weg gehen.«
17Die Männer sagten zu ihr: »Nur falls Folgendes geschieht, werden wir frei sein von deinem Schwur, den du uns hast schwören lassen: 18Pass auf: Wenn wir in das Land kommen, binde dieses besondere Seil, das karmesinrote, in das Fenster, durch das du uns hinuntergelassen hast. Deinen Vater, deine Mutter, deine Geschwister und alle, die zu deinem Elternhaus gehören, versammle zu dir ins Haus. 19So wird es geschehen: Wer auch immer aus der Tür deines Hauses nach draußen geht – ihr Blut komme über sie, wir aber, wir sind frei von unserem Schwur dir gegenüber. Wer auch immer aber bei dir im Haus sein wird – ihr Blut komme über uns, wenn Hand an sie gelegt wird. 20Und auch wenn du unsere Verabredung weitererzählst, werden wir frei sein von deinem Schwur, den du uns hast schwören lassen.« 21Rahab sagte: »Es soll genauso geschehen, wie ihr es gesagt habt!« Dann schickte sie die Männer weg und sie gingen. Rahab band das Karmesinseil in das Fenster.
22Die beiden gingen und kamen ins Gebirge. Dort blieben sie drei Tage lang sitzen, bis die Verfolger umgekehrt waren. Die Verfolger hatten sie auf dem ganzen Weg gesucht und nicht gefunden. 23Da kehrten die beiden Männer um, stiegen hinab vom Gebirge, zogen über den Jordan und kamen zu Josua ben-Nun. Sie berichteten ihm alles, was ihnen begegnet war. 24Und sie sagten zu Josua: »Ja wirklich, Adonaj hat das ganze Land in unsere Hand gegeben. Und alle, die dieses Land bewohnen, vergehen vor Angst vor uns!«