6Sie aber warteten darauf, dass er von Fieber glühe oder plötzlich tot umfalle. Als sie lange gewartet und gesehen hatten, dass nichts Ungewöhnliches mit ihm geschah, schlug ihre Meinung um und sie sagten, er sei ein °Gott.
7In jener Gegend hatte der erste Mann der Insel namens Publius Landgüter; er nahm uns drei Tage bei sich auf und beherbergte uns freundlich. 8Es war nun so, dass der Vater des Publius von Fieber und Durchfall gequält krank lag. Paulus ging zu ihm, betete, legte ihm die Hände auf und heilte ihn. 9Daraufhin kamen auch die übrigen Kranken der Insel und ließen sich heilen. 10Sie ehrten uns auch mit vielen Ehrenerweisen und gaben uns bei der Abfahrt noch dazu, was wir brauchten.
11Nach drei Monaten liefen wir auf einem Schiff aus, das auf der Insel überwintert hatte; es war aus Alexandria, mit den Dioskuren als Schiffszeichen. 12In Syrakus eingelaufen, blieben wir dort drei Tage. 13Wir fuhren längs der Küste und gelangten nach Rhegion. Und da nach einem Tag Südwind aufkam, trafen wir am zweiten Tag in Puteoli ein. 14Von den dort angetroffenen Geschwistern wurden wir gebeten, sieben Tage bei ihnen zu bleiben. Und so gingen wir nach Rom. 15Als sie von uns hörten, gingen uns die Geschwister von dort bis Forum Appii und Tres-Tabernae entgegen. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut. 16Als wir in Rom angekommen waren, wurde es Paulus erlaubt, privat mit einem Soldaten zu wohnen, der ihn bewachte.
17Nach drei Tagen rief er die führenden jüdischen Persönlichkeiten bei sich zusammen. Als sie zusammengekommen waren, sagte er ihnen: »Meine Herren, liebe Brüder! Obwohl ich nichts gegen unser °Volk oder die von den °Vorfahren überkommenen Gebräuche getan habe, bin ich aus Jerusalem als Gefangener in römische Hand übergeben worden. 18Nach dem Verhör wollten mich die Römer freilassen, weil kein Kapitalverbrechen bei mir vorlag. 19Da jedoch von jüdischer Seite Widerspruch kam, wurde ich gezwungen, an den Kaiser zu appellieren – nicht als ob ich mein °Volk in irgendeiner Weise anzuklagen hätte. 20Aus diesem Grund nun habe ich darum gebeten, euch zu sehen und mit euch zu reden; denn um Israels Hoffnung willen trage ich diese Kette.« 21Darauf sagten sie zu ihm: »Wir haben deinetwegen weder ein Schreiben aus Judäa erhalten noch ist jemand von den Geschwistern eingetroffen und hätte etwas Schlechtes über dich berichtet oder geredet. 22Wir bestehen aber darauf, von dir zu hören, was du meinst. Denn von dieser Gruppe ist uns allerdings bekannt, dass ihr überall widersprochen wird.« 23Sie setzten ihm einen Termin fest und kamen dann zu mehreren zu ihm in die Wohnung. Ihnen erläuterte er von morgens bis abends das °Reich Gottes und legte Zeugnis darüber ab, suchte sie auch betreffs Jesu zu überzeugen von der °Tora des Mose und den prophetischen Schriften her. 24Einige ließen sich durch das Gesagte überzeugen, andere jedoch glaubten nicht. 25Beim Aufbruch waren sie untereinander uneins, nachdem Paulus sich noch so geäußert hatte: »Treffend hat die heilige °Geistkraft durch den Propheten Jesaja zu euren °Vorfahren geredet: 26Geh zu diesem °Volk und sprich: Hören, hören sollt ihr, und doch nicht verstehen; sehen, sehen sollt ihr, und doch nicht erkennen. 27Ist doch ihr °Herz abgestumpft; mit ihren Ohren waren sie schwerhörig, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit den Augen nicht sehen, mit den Ohren nicht hören, mit dem °Herzen nicht verstehen und umkehren. Aber ich werde sie heilen.(767) 28Das sollt ihr nun wissen: Gott hat diese °messianische Rettung den °Völkern ausrichten lassen; die werden auch darauf hören.«
30Paulus blieb volle zwei Jahre in einer privaten Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm kamen.