z.B.: Gen 18,16-33 oder Ps 84

Genesis. Das erste Buch der Tora

Kapitel 34

2Da sah Sichem sie, der Sohn des Hiwiters Hamor, des Landesfürsten. Er ergriff sie, vergewaltigte und demütigte sie. 3Dann aber blieb sein °Verlangen auf Dina gerichtet, die Tochter Jakobs, er liebte das Mädchen und suchte das °Herz des Mädchens zu gewinnen. 4Sichem sprach zu seinem Vater Hamor: »Gewinne mir dieses Kind als Frau!«
5Als Jakob hörte, dass Dina, seine Tochter, °entehrt worden war, schwieg er still, bis seine Söhne, die bei den Tieren auf dem Feld waren, nach Hause gekommen waren. 6Hamor aber, Sichems Vater, ging hin zu Jakob, um mit ihm zu reden. 7Aber als sie davon hörten, kamen die Söhne Jakobs vom Feld. Die Männer fühlten sich gekränkt und ihr Zorn entbrannte heftig: »Ja, er hat eine Schandtat in Israel begangen, als er die Tochter Jakobs vergewaltigte. So etwas darf nicht getan werden.« 8Dann redete Hamor mit ihnen: »Mein Sohn Sichem hängt mit seinem °Verlangen an eurer Tochter. Bitte, gebt sie ihm doch zur Frau 9und geht überhaupt mit uns Heiratsbeziehungen ein! Eure Töchter könnt ihr uns geben, und unsere Töchter nehmt ihr euch zu Frauen. 10Ihr könnt euch bei uns niederlassen und das Land soll offen vor euch liegen. Lasst euch nieder, bewegt euch darin und verfügt darüber!« 11Und Sichem selbst sagte zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: »Finde ich bei euch °Anerkennung, dann will ich euch geben, was immer ihr verlangt. 12Macht den Brautpreis und die Brautgabe riesengroß für mich! Ich will geben, was immer ihr zu mir sagt. Gebt mir nur das Mädchen zur Frau!« 13Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Hamor mit täuschender Absicht, und sie redeten so, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte. 14Sie sagten zu ihnen: »Wir können dem Vorschlag so nicht folgen und unsere Schwester einem Mann geben, der unbeschnitten ist. Das wäre eine Schande für uns. 15Nur dann können wir euch folgen, wenn ihr so werdet wie wir und alles Männliche bei euch beschnitten wird. 16Dann können wir euch unsere Töchter geben und eure Töchter uns zu Frauen nehmen, wir können uns bei euch niederlassen und zu einem einzigen °Volk werden. 17Wenn ihr nicht auf uns hört und euch nicht beschneiden lasst, dann nehmen wir unsere Tochter und gehen.« 18Ihre °Vorschläge waren gut in den Augen Hamors und in den Augen Sichems, des Sohnes Hamors. 19Und so zögerte der junge Mann nicht, entsprechend zu handeln, denn er hatte Gefallen gefunden an der Tochter Jakobs, und er hatte mehr Ansehen als alle sonst im Haus seines Vaters. 20So ging Hamor mit seinem Sohn Sichem ins Tor ihrer Stadt und sie redeten folgendermaßen zu den Männern ihrer Stadt: 21»Jene Männer sind uns friedlich gesinnt. Sie wollen sich im Land niederlassen und sich darin bewegen. Das Land liegt, wie ihr seht, nach allen Seiten weit vor ihnen. Ihre Töchter wollen wir uns als Frauen nehmen und unsere Töchter wollen wir ihnen geben. 22Aber nur dann wollen die Männer uns folgen und sich bei uns niederlassen und zu einem °Volk werden, wenn bei uns alles Männliche beschnitten wird, so wie sie beschnitten sind. 23Ihre Herden, ihr Besitz und alle ihre Tiere – gehören sie dann nicht uns? Also lasst uns ihnen folgen, und sie werden sich bei uns niederlassen!« 24Da hörten sie auf Hamor und auf seinen Sohn Sichem, und zwar alle, die durch das Tor seiner Stadt herausgingen. Und so wurde alles Männliche beschnitten, alle, die durch das Tor seiner Stadt herausgingen.
25Am dritten Tage aber, als sie Wundschmerzen hatten, da nahmen die beiden Jakobsöhne Simeon und Levi, Dinas Brüder, jeder sein Schwert, kamen unbehelligt zur Stadt und töteten alles Männliche. 26Auch Hamor und seinen Sohn Sichem töteten sie mit der Schärfe des Schwertes. Dann holten sie Dina aus dem Haus Sichems heraus und gingen davon.