z.B.: Gen 18,16-33 oder Ps 84

An Timotheus: Erster Brief

Kapitel 6

1Alle, die als Sklavinnen und Sklaven der Verfügungsgewalt anderer unterworfen sind, sollen ihre Herren in ihrer Vorrangstellung in jeder Weise anerkennen, damit nicht der Name Gottes und die Lehre in Verruf gebracht werden. 2Diejenigen, die °Glaubende als Herren oder Herrinnen haben, sollen ihnen den ihrer Stellung angemessenen Respekt nicht verweigern, indem sie sich darauf berufen, dass diese Glaubensgeschwister sind. Vielmehr sollen sie ihnen umso bereitwilliger die Sklavendienste leisten, gerade weil diese Glaubende und geliebte Gemeindeglieder sind, die ja für die Sklavinnen und Sklaven Gutes tun. Dies sollst du so vermitteln und anmahnen.
3Es gibt aber einige, die etwas anderes lehren; sie halten sich nicht an die vernünftigen Worte Jesu, des Christos, °unter dessen Weisung wir stehen, und an die rechte Lehre, die aus der Achtung heiliger Pflichten entspringt. 4Diese sind aufgeblasen, verstehen überhaupt nichts, sondern kranken an spitzfindigen Kontroversen und Kampfdiskussionen, aus denen doch nur Neid, Zwietracht, Verleumdungen und schlimme Verdächtigungen entstehen. 5Das Ganze ergibt ein ständiges Gezänk von Menschen, die ihren Verstand nicht mehr beisammenhaben und denen jeglicher Realitätssinn abhanden gekommen ist, wenn sie meinen, die Religion sei eine Möglichkeit, Gewinn zu machen. 6In der Tat bringt die Religion, die mit innerer Unabhängigkeit von weltlichen Gütern einhergeht, großen Gewinn. 7Denn: Wir haben nichts mit in die Welt gebracht und können demnach auch nichts mit hinausnehmen. 8Wenn wir also genug zu essen, Wohnung und Kleidung haben, wollen wir uns damit zufrieden geben. 9Diejenigen aber, denen es wichtig ist, zu den Reichen zu zählen, erliegen der Versuchung und gehen in die Falle, sie verstricken sich in vielfältige unvernünftige und schädliche Begierden, die die Menschen in den Abgrund des Verderbens stürzen. 10Die Wurzel aller Schlechtigkeiten ist nämlich die Liebe zum Geld, und manche, die hinter dem Geld her waren, sind auf einen Irrweg geraten, der sie von der °Glaubenswahrheit entfernt hat, und haben sich selbst viele qualvolle Schmerzen zugefügt.
11Du aber, der du im(825) Auftrag Gottes stehst, hüte dich davor; strebe vielmehr nach °rechtmäßigem Handeln, pflichtbewusster Lebensführung, °verlässlicher Treue, liebevoller Zuwendung, ruhiger Geduld und freundlicher Gelassenheit. 12Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen wurdest und zu dem du das gute Bekenntnis abgelegt hast vor vielen Zeuginnen und Zeugen.
13Im Angesicht Gottes, der Kraft, die alles Leben hervorbringt, und des °Christos Jesus, der vor Pontius Pilatus öffentlich für das wahre Bekenntnis eingetreten ist, weise ich dich an, 14deinen °Auftrag zu erfüllen! Bewahre dein Amt makellos und tadellos, bis Jesus, der Christos, °unter dessen Weisung und Schutz wir stehen, wiederkommen wird. 15Dies wird Gott zur bestimmten Zeit sichtbar ins Werk setzen.
Gott, hoch gelobte und alleinige Souveränität, König aller, die königliche Macht haben, °Herr aller Herrschenden, 16allein unsterblich, zu Hause in unzugänglichem Licht, von keinem Mensch je gesehen und für niemanden jemals sichtbar, dieser königlichen Majestät sei Ehre und ewige Herrschaft. Amen.
17Weise die Frauen und Männer, die in der jetzigen Welt zu den Reichen gehören, an, nicht hochmütig zu werden und sich nicht auf den Reichtum zu verlassen, der keine Sicherheit bieten kann. Vielmehr sollen sie sich auf Gott verlassen, denn Gott bietet uns alles reichlich dar zum Genuss. 18Sie sollen Gutes tun, reich sein an sozialem Engagement, gern mit anderen teilen und so das gemeinschaftliche Leben fördern, 19denn auf diese Weise sammeln sie einen guten Grundstock für die Zukunft an, damit sie das wahre Leben erlangen.
20Lieber Timotheus, schütze das überlieferte Glaubensgut, indem du dich abwendest von dem unheiligen leeren Getöne und den Streitsätzen der fälschlich so genannten »Erkenntnis«. 21Denn diejenigen, die sich zu ihr bekannt haben, haben das Ziel, die °Glaubenstreue, verfehlt.
Gottes °Gnade bleibe bei euch.