z.B.: Gen 18,16-33 oder Ps 84

Über die Zeit der Makkabäerinnen und Makkabäer: Erstes Buch

Kapitel 6

1Der Herrscher Antiochus durchzog aber die oberen Länder. Er hörte, dass Elymaïs in Persien eine wegen ihres Reichtums, Silbers und Goldes berühmte Stadt sei. 2Das Heiligtum in ihr war überaus prächtig, da sich dort goldene Rüstungen und Schilde und Waffen befänden, die Alexander, der Sohn des Philippus, und der zuerst über das griechische Volk regierende mazedonische Herrscher, dort zurückgelassen habe. 3Antiochus zog hin und versuchte, die Stadt zu erobern und zu plündern. Er blieb erfolglos, weil die °Sache den Leuten in der Stadt bekannt geworden war. 4Sie widerstanden ihm im Kampf, woraufhin er floh und recht niedergeschlagen von dort weg zog, um nach Babylon zurückzukehren. 5Da kam ein Gesandter zu ihm nach Persien, um ihm mitzuteilen, dass in Judäa einmarschierende Heere in die Flucht geschlagen worden waren. 6Lysias sei an der Spitze eines starken Heeres ausgezogen und von ihnen geschlagen worden, da sie durch die Waffen, die sie den von ihnen geschlagenen Heeren weggenommen hatten, sehr stark und tapfer geworden waren. 7Sie hätten auch das schreckliche Ding zerstört, das er auf dem Altar in Jerusalem hatte aufstellen lassen, und sie hätten das Heiligtum wie vorher mit hohen Mauern umgeben und ebenso auch seine Stadt Bet-Zur. 8Als der Herrscher diesen °Bericht gehört hatte, erschrak er und wurde sehr beunruhigt. Er musste sich ins Bett legen und fiel vor Kummer in eine Krankheit, weil es ihm nicht nach seinem Wunsch ergangen war. 9Er blieb dort mehrere Tage, weil ihn immer wieder großer Kummer überfiel. Als es nun so aussah, dass er sterben würde, 10berief er alle seine bevorzugten Leute und sprach zu ihnen: »Der Schlaf entflieht meinen Augen und vor Sorge ist mir der Mut gesunken. 11Ich dachte in meinem Herzen: In welchen Kummer und großen Schmerz bin ich geraten, in dem ich mich nun befinde? Ich war doch gütig und beliebt, solange ich regierte. 12Jetzt aber erinnere ich mich an das Böse, das ich in Jerusalem getan habe, indem ich alle silbernen und goldenen Gefäße wegnahm, die sich dort befanden, und Heere aussandte, um die Leute von Judäa ohne Grund auszurotten. 13Ich verstehe nun, dass dieses Unglück mich deswegen getroffen hat. Jetzt muss ich tief besorgt in einem fremden Land sterben.« 14Er rief Philippus, einen seiner Freunde, und setzte ihn über sein ganzes Reich ein. 15Er überreichte ihm das Diadem, sein Gewand und den Fingerring, damit er seinen Sohn Antiochus leiten und ihn zum Herrscher erziehen würde. 16Der Herrscher Antiochus starb dort im Jahr 149. 17Als nun Lysias erfuhr, dass der Herrscher gestorben war, setzte er als Herrscher seinen Sohn Antiochus ein, den er in seiner Jugend erzogen hatte, und nannte ihn Eupator.
18Die Besatzung in der Burg behelligte Israel rings um das Heiligtum herum und versuchte, ihnen zu schaden, und half dadurch den anderen Völkern. 19Judas wollte sie deshalb vernichten und rief das ganze °Volk auf, sie zu belagern. 20Und sie kamen zusammen und begannen im Jahr 150 die Belagerung, indem sie Wurf- und Belagerungsmaschinen aufbauten. 21Es entkamen aber einige von ihnen aus dem Belagerungsring. Ihnen schlossen sich mehrere Ruchlose aus Israel an. 22Sie zogen zum Herrscher und sprachen: »Wann wirst du endlich Gericht halten und unsere Leute rächen? 23Wir waren bereit, deinem °Vater zu dienen, uns an seine Gebote zu halten und seinen Befehlen zu gehorchen. 24Unsere eigenen °Landsleute belagern uns deshalb und sind uns fremd geworden; ja, sie haben alle von uns, die sie fanden, getötet und unsere Habe plünderten sie. 25Doch nicht nur gegen uns erhoben sie ihre Hand, sondern auch gegen alles, was an ihren Grenzen liegt.