maschach (hebr.) – salben; maschiach (hebr.), christos (griech.) – Gesalbter, Messias, Christus.

Salbung gehört zur Körperpflege (Am 6,6), doch die hebr. Wortgruppe ist vor allem mit der Amtseinführung der israelitischen Könige verbunden (2 Sam 5,3; 1 Kön 1,39). Der Prophet Samuel salbt Saul mit Öl zum gegenwärtigen (1 Sam 10,1) und David zum zukünftigen König (1 Sam 16,12 f). Sie gelten als Gesalbte / Gottes (1 Sam 12,3; Ps 18,51). Auch Priester und der Hohepriester werden als Beauftragte Gottes gesalbt (Ex 40,15; Lev 4,3), ebenso der Prophet Elischa (1 Kön 19,16) und eine prophetische Gestalt, die den Erniedrigten Rettung bringt (Jes 61,1 f). Mit einem gesalbten König aus dem Stamm Davids ist die Verheißung einer kommenden messianischen Zeit verbunden, ohne dass der Begriff maschiach in diesem Sinn im AT fällt (erst in außerkanonischen jüdischen Schriften). Auf diesem idealen König ruht die Geistkraft (↑ ruach) Gottes, er schafft Recht den Elenden und Armen (Jes 11,4 f), Frieden für sein Volk und weltweit für alle Völker, obwohl er selbst arm ist (Sach 9,9 f). Die aus Israel verjagten und zerstreuten Menschen werden zurückkehren (Jes 11,11 f; Ez 37,21-28).

Die verschiedenen Rollen eines Gesalbten werden im NT auf Jesus von Nazaret bezogen. Der Messiastitel für Jesus kommt in jeder ntl. Schrift (außer 3 Joh) vor und wird durch dessen Herkunft aus davidischer Familie untermauert (Röm 1,3 f). Messias, die gräzisierte Form des aramäischen meschicha und des hebr. maschiach, wird im NT von der samaritanischen Frau verwendet, die das Wort ausdrücklich mit dem griech. christos (lat. christus) gleichsetzt (Joh 4,25; vgl. Joh 1,41). Jesus identifiziert sich an dieser Stelle mit dieser Hoffnung und diesem Begriff (V. 26), ebenso durch das Zitieren von Jes 61,1 f bei der Predigt in Nazaret (Lk 4,18 f). Jesus wird von Petrus (Mk 8,29) und Marta (Joh 11,27) als der christos erkannt und angeredet. Jesus Christus ist eine Kurzform dieses Bekenntnisses und nicht im Sinn heutiger Vor- und Zunamen zu verstehen. Der Vorgang der Salbung des Kopfes, also das, was einer Einsetzung zum Gesalbten entsprechen könnte, wird in den Evangelien als Handlung einer Frau erzählt, die Jesus vor seinem Tod salbt (Mk 14,8). Er wird als jüdischer König (Mk 15,26) gekreuzigt.

Die Gemeinde ↑ (ekklesia, ↑ kahal) des christos Jesus nennt sich selbst im NT bis auf 1 Petr 4,16 nicht Christen, spricht auch nicht vom Christentum, eine derartige begriffliche Abgrenzung zum Judentum kommt erst später auf. Die beiden Vorkommen von christianoi / christianos in der Apg (11,26; 26,28) sind Bezeichnungen der Gemeinde von außen und meinen Anhängerschaft des / eines Gesalbten oder Mitglied der messianischen Gruppe. Mit der Formel in Christus (en christo) drückt die Gemeinde ihre Zugehörigkeit zu diesem Gesalbten aus. Sie bedeutet, im Herrschaftsbereich des Christus / Messias Jesus zu leben (2 Kor 5,17; Gal 3,28).

Auf eine weltweite messianische Zeit, in der die biblischen Verheißungen vom Ende aller Gewalt und Kriege (Jes 2,4; Mi 4,3 f), aller Macht des Todes (Jes 25; 1 Kor 15) sich erfüllen, warten Menschen jüdischen wie christlichen Glaubens weiterhin: auf den endgültigen ↑ schalom. (M. C.)